"Zu viele Strafen"

Vettel übt Kritik am geplanten F1-Punkteführerschein

Sport
11.05.2013 08:05
Ein "Punkteführerschein" soll die übelsten Verkehrssünder und Renn-Rabauken in der Formel 1 künftig zur Räson bringen - worauf sich die Mehrheit der Teams bei einem Meeting in Barcelona geeinigt hat, sorgt bei Weltmeister Sebastian Vettel nicht gerade für große Freude. Die Piloten würden durch die Punkte zusätzlich zu den bisher vorhandenen Strafen sanktioniert.

"Wir haben uns in den letzten Jahren keinen Gefallen getan mit zu vielen Strafen", meinte Vettel. "Ich weiß nicht, ob es der richtige Weg ist." Und doch wird der auf Österreichs Straßen längst eingeführte Punkteführerschein aller Voraussicht nach kommende Saison auch in der Formel 1 Einzug halten.

Bei zwölf eingetragenen Punkten ist eine Sperre von einem Rennen vorgesehen. Unterschiedlich schwere Vergehen sollen unterschiedlich viele Punkte im Vormerksystem einbringen. Die Strafen sollen zusätzlich zu vorhandenen Sanktionen wie Rückversetzungen in der Startaufstellung, Geld- oder Durchfahrtsstrafen ausgesprochen werden. Sieben der elf Teams befürworteten den Vorschlag, dagegen war unter anderem das Team von Vettel, Red Bull.

Red Bull: "Das ist eine sehr komplexe Geschichte"
"Wir können uns mit dem Punktesystem anfreunden, aber nicht mit der Rennsperre für zwölf Punkte. Das ist nicht in unserem Sinn", bestätigte Red Bulls stimmberechtigter Teammanager Jonathan Wheatley. Es gebe allerdings noch Verhandlungsspielraum. "Es ist noch Zeit. Die Frage ist, ob die Punkte für die entsprechenden Vergehen angemessen sind. Das ist eine sehr komplexe Geschichte."

Vorerst sind je Vergehen ein bis fünf Minuspunkte auf die Lizenz des Fahrers vorgesehen. Der Verursacher einer schweren Kollision etwa wäre mit drei Zählern pönalisiert. Die verschuldeten Punkte bleiben jeweils zwölf Monate auf dem "Führerschein". Sollte sich daraus eine Rennsperre ergeben, wird das Konto auf null gestellt. Wheatley: "Es ist schwer vorstellbar, dass jemand ein Rennen gesperrt wird." Ein Grand Prix von Spanien ohne Lokalmatador Fernando Alonso?

Sauber: "Man kann davon ausgehen, dass es durchgeht"
Im Vorfeld des Deutschland-GP Anfang Juli auf dem Nürburgring ist laut Wheatley ein weiteres Treffen der Arbeitsgruppe angesetzt. Bis dahin hat der FIA-Weltrat aber bereits über die grundsätzliche Aufnahme des aktuellen Mehrheitsbeschlusses ins Regulativ für 2014 entschieden. "Die Diskussion ist weit fortgeschritten. Man kann davon ausgehen, dass es durchgeht", meinte Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Die Wienerin befürwortet den Vorschlag, um die Piloten zu einem verantwortungsbewussteren Handeln zu erziehen. "Es gibt Situationen mit viel Schaden", erinnerte Kaltenborn, die am Freitag ihren 42. Geburtstag feierte. Zudem seien Formel-1-Fahrer auch Vorbilder. Kaltenborn: "Das System ergänzt die bisherigen Aktionen, die wir gemeinsam mit der FIA zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr gesetzt haben."

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(Bild: KMM)



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