Hightech-Plakat

Hilfsangebot bei Misshandlung nur für Kinder sichtbar

Elektronik
07.05.2013 11:55
Mit einem neuen Hightech-Plakat möchte eine spanische Kinderhilfsorganisation dafür sorgen, dass misshandelte Kinder ihr Angebot wahrnehmen, ohne dass die verantwortlichen Erwachsenen darauf aufmerksam werden und die Bemühungen untergraben. Das Plakat ist so gestaltet, dass der volle Umfang nur aus der Perspektive eines Kindes ersichtlich ist (siehe Video auf Spanisch oben).

"Manchmal ist Kindesmisshandlung nur für das Kind sichtbar, das darunter leidet", steht auf dem Plakat der Stiftung ANAR. Ein Bub blickt ausdruckslos in die Kamera. Betrachtet jedoch ein Kind dasselbe Plakat, offenbaren sich Verletzungen an Backe und Lippe des Buben. "Falls dir irgendjemand Schaden zufügt, ruf uns an und wir helfen dir", ist nun daneben zu lesen - gemeinsam mit der Nummer der anonymen und vertraulichen Hotline von ANAR.

Durch die spezielle Technik, die sich die verschiedenen Blickwinkel von Kindern und Erwachsenen zunutze macht, will ANAR insbesondere jene Kinder erreichen, die von jenem Erwachsenen begleitet werden, der sie misshandelt. Drucke man die Telefonnummer für alle sichtbar auf ein Plakat, könne der Erwachsene sonst verhindern, dass das Kind Hilfe suche, so die Stiftung.

Hightech für den Kinderschutz
Die Agentur hinter der Plakatkampagne, Grey Group Espana, erklärt, man nütze ein sogenanntes Linsenraster-Bild: Ein Bild wird in zahlreiche Einzelteile zerlegt und mithilfe vieler dünner, abgewinkelter Linsen neu zusammengesetzt, sodass es nur aus einem bestimmten Winkel vollständig sichtbar ist. Die Technik kommt zum Beispiel bei brillenlosen 3D-Displays wie der tragbaren Spielekonsole 3DS von Nintendo zum Einsatz. Dort werden die Bildteile zwischen dem linken und rechten Auge aufgeteilt, um einen dreidimensionalen Eindruck zu erzeugen. Beim ANAR-Plakat hingegen werden die Linsen genützt, um Teile des Bildes nur von einem niedrigen Standpunkt aus sichtbar zu machen.

Ob die geheime Botschaft nach der erklärenden Werbekampagne vor den Tätern noch sicher und damit effektiv ist, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sei Hilfe für Kinder dringend nötig, so ANAR: Die Gewalt gegen Kinder sei in Spanien im Jahr 2012 um 13,6 Prozent gestiegen. Meist handle es sich bei den Angreifern um Väter, Klassenkameraden und Mütter.

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