"Mother"

Dixie Chick Natalie Maines wandelt auf Solopfaden

Musik
06.05.2013 09:00
Die Dixie Chicks haben vor sieben Jahren ihre letzte Platte veröffentlicht. Während man von den politkritischen Texanerinnen kein neues Material erwarten darf, feiert Sängerin Natalie Maines mit "Mother" ihr Solodebüt. Darauf zeigt sich die 38-Jährige von einer ganz neuen Seite und tauscht den Cowboyhut gegen die Lederjacke ein.
(Bild: kmm)

Sieben lange Jahre sind seit dem letzten Tonträger-Lebenszeichen der legendären Dixie Chicks vergangen. Bis auf ein paar Konzerte und eine Sommertour mit den legendären Eagles, blieb das weibliche Trio aus Texas seither in der Versenkung. Grund genug für Banddrittel Natalie Maines, abseits von Kritik an Ex-US-Präsident George W. Bush und dem Irakkrieg auch wieder die Gitarre in die Hand zu nehmen und Solopfade zu beschreiten.

Stilistische Abweichung
Herausgekommen ist dabei aber keine Fortführung bekannt-beliebter Country-Hymnen, sondern ein unerwarteter Sprung in das kalte Wasser der Rockmusik. Eine Erklärung für die stilistische Abweichung hat die Künstlerin selbst parat: "Ich wollte, dass die Musik ganz anders ist als die der Dixie Chicks", erklärt sie, "viele Solo-Alben von Sängern hätten auch ebenso gut von der eigentlichen Band stammen können, aber das hier unterscheidet sich meines Erachtens völlig von den Sachen, die die Chicks hätten veröffentlichen können. Diese Trennung und Unterscheidung war mir wichtig."

Dabei würzt die 38-Jährige ihre hauptsächlich mit Gitarrist Ben Harper geschriebenen Eigenkompositionen mit Cover-Songs berühmter Künstler. So hat sich Maines den entspannenden Opener "Without You" von Eddie Vedders Ukulele-Album geborgt, der Titeltrack "Mother" stammt aus der Feder von Pink-Floyd-Legende Roger Waters und bekommt in der Maines-Version einen wärmeren und sanfteren Anstrich.

Zwischen hart und zart
Überhaupt versprühen die zehn Tracks auf ihrem Solodebüt ein wohliges "Laid-Back-Feeling". "Vein In Vain" verharrt in einem Kokon der Gemütlichkeit, "Take It On Faith" lebt von der souligen Stimmkraft der Frontfrau und wird von einer einprägsamen Gitarrenlinie getragen. Dazwischen bleibt Maines aber auch genug Zeit, um die amtliche Rocksau walten zu lassen. "Trained" etwa könnte in seiner an die Rolling Stones erinnernden Machart niemals auf einem Dixie-Chicks-Album stehen, auch das bluesige "Come Cryin To Me" wäre nur schwer mit einer zünftigen Rodeo-Veranstaltung in Texas kompatibel.

Getragen wird das gesamte Album vom starken Timbre Maines', die sich bemüht im Rockbereich bewegt, die von ihrer Hauptband bekannte Wildwest-Romantik aber niemals ganz verbannen kann. Das ist im Endeffekt sogar die größte Stärke auf "Mother", denn so könnte der Texanerin ein erfolgversprechender Spagat gelingen – nämlich neue Hörer zu gewinnen und die alten Dixie-Chicks-Fans nicht zu vergrämen. Eine Win-win-Situation für Künstler und Publikum.

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