Zwei in einem

HP Envy x2: Tablet und Notebook mit Abstrichen

Elektronik
03.05.2013 17:00
Tablet und Notebook in einem – bis vor ein paar Monaten war diese Kombination noch undenkbar. Inzwischen hat Windows 8 jedoch eine Vielzahl neuer Gerätekombinationen begünstigt. Eine der schönsten kommt in Gestalt von HPs Envy x2 daher: Das Tablet samt andockbarer Tastatur überzeugt nicht nur in puncto Verarbeitung und Design, sondern macht auch bei der Akkulaufzeit eine sehr gute Figur, wie der krone.at-Test ergab.

Aluminium statt Plastik – bei der Wahl des "Verpackungsmaterials" für sein Envy x2 hat sich HP nicht lumpen lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Hochwertig, elegant und zeitlos schön wirkt das Äußere des Geräts. Das Aluminium birgt noch zwei weitere Vorteile: Mit einem Gewicht von 1,4 Kilogramm ist das Envy relativ leicht und dennoch zugleich stabil. Hier knackt und knarzt nichts – sowohl Tablet als auch Tastatur sind absolut verwindungssteif.

Breites Display mit niedriger Auflösung
Allein bringt das Tablet rund 710 Gramm auf die Waage – das sind immerhin 60 Gramm mehr als bei Apples iPad. Viel schwerer wiegt allerdings der Umstand, dass das Display mit seiner Diagonale von 11,6 Zoll deutlich weniger komfortabel im Handling ist als kompaktere 10-Zoll-Geräte – ein Problem, dass das Envy mit vielen anderen "Breitbild-Modellen" auf Windows-8-Basis teilt.

Nutzt man es quer, reichen die Daumen nicht zur Mitte, was das Tippen unterwegs ohne Tastatur erschwert. Im Hochformat macht sich hingegen die mit 1.366 x 768 Pixeln vergleichsweise geringe Auflösung des Touch-Displays bemerkbar, weil Websites dann oftmals herunterskaliert werden müssen, um auf den Bildschirm zu passen. Nicht ganz unbemerkt bleiben außerdem die Spiegelungen, welche das Display verursacht. Bei voller Bildschirmhelligkeit lassen sie sich zwar weitgehend "wegbügeln", dann allerdings zulasten der Akkulaufzeit.

Vornehme Zurückhaltung bei den Anschlüssen des Tablets
In puncto Anschlüsse erweist sich die Tablet-Einheit des Envy als Sparefroh. Neben dem Docking-Port befinden sich an der Unterkante lediglich ein Kombianschluss für Kopfhörer und Mikrofon sowie ein microSD-Steckplatz zur Speichererweiterung. Wer die Platzhalter-Karte im Steckplatz lösen möchte, braucht allerdings lange Fingernägel und Geduld. Sehr gut gefallen indes die rückseitig angebrachte Tastaturwippe sowie der Power-Knopf – sie lassen sich bequem per Zeigefinger bedienen, ohne dafür den Blick vom Display zu lösen.

Die beiden integrierten Webcams sind für Tablet-Verhältnisse recht hochauflösend. Die vordere Kamera für Videotelefonie löst mit 2,1 Megapixeln auf, die hintere mit acht. Letztere verfügt zudem über einen LED-Blitz, der sich über die von HP vorinstallierte App YouCam aktivieren lässt. Beide Kameras filmen auf Wunsch auch in Full-HD-Qualität, allzu große Wunder erwarten sollte man sich von den Ergebnissen jedoch nicht. Fazit: zweckmäßig.

Das trifft auch auf den Sound zu, der trotz "Beats Audio"-Label auf der Displayvorderseite nicht vollends überzeugt. Die in einem kleinen Spalt zwischen Display-Unterkante und Gehäuse untergebrachten Lautsprecher sind zwar laut, klingen konstruktionsbedingt aber sehr blechern. Es fehlt schlichtweg an Bass, den auch die mitgelieferte "Beats Audio"-Anwendung nicht hervorzuzaubern vermag.

Tippen wie auf einem echten Notebook
Einen USB-Anschluss sucht man am Tablet leider vergeblich, was gerade unterwegs ein echtes Manko sein kann, etwa, wenn man Urlaubsbilder von seiner Digitalkamera auf das Gerät übertragen möchte. Das ebenfalls 710 Gramm schwere Tastatur-Dock sollte also besser in Reichweite sein. Es verfügt neben einem weiteren Audio-Kombianschluss über zwei USB-Anschlüsse, einen "ausgewachsenen" HDMI-Port sowie einen SD-Speicherkartenleser, in dem abermals eine, nun allerdings leichter lösbare Platzhalter-Karte steckt.

Die Tastatur an sich lässt keine Wünsche offen: Der Druckpunkt ist weich, aber nicht schwammig, der Tastenhub kurz, womit sie sich bestens für Viel- und Schnellschreiber eignet. Auch das darunter liegende, bei unserem Test-Gerät zur linken Seite etwas schief eingefasste Touchpad, dessen Unterseite als Maustaste ausgeführt wird, erledigt seine Aufgaben anstandslos und versteht sich auch auf Multitouch-Gesten.

Ausdauernd, aber nicht schnell
Im Prinzip ließe es sich auf und mit dem Envy also problemlos arbeiten, zumal ein vollwertiges Windows 8 als Betriebssystem installiert ist, also im Gegensatz zur RT-Version jede beliebige PC-Software installiert werden kann. Einen Strich durch die Rechnung macht hierbei allerdings die vergleichsweise leistungsschwache Atom-CPU von Intel (Z2760), die mit 1,8 GHz taktet.

Im Zusammenspiel mit den zwei Gigabyte Arbeitsspeicher bewältigt sie alltägliche Aufgaben (Office, E-Mails, Internet surfen) zwar problemlos, professionelle und rechenintensive Anwendersoftware (z.B. Photoshop) oder aufwendigere Spiele zwingen den Prozessor jedoch schnell in die Knie, womit der Vorteil durch das vollwertige Windows 8 wieder verspielt wird.

Auch der Flash-Speicher mit seinen 64 Gigabyte hätte etwas großzügiger bemessen sein können, zumal davon etwa 12,5 Gigabyte einer Wiederherstellungs-Partition vorbehalten sind.

Läuft und läuft und läuft
Dass die Hardware nicht gar so leistungsfähig ist, hat aber auch Vorteile. So kommt das Envy etwa ohne Lüfter aus und wird trotzdem nicht heiß. Das Beste aber ist die Akkulaufzeit von theoretisch an die 22 Stunden inklusive angeschlossenem Tastaturdock, in dem ein zweiter Akku verbaut ist.

Ohne Energiesparfunktionen bei normaler Bildschirmhelligkeit und durchschnittlicher Nutzung sind es immerhin an die sechs bis acht Stunden, die das Tablet ohne Steckdose auskommt. Mit angeschlossenem Dock verdoppelt sich die Laufzeit. Genug also, um über den Tag zu kommen.

Sehr praktisch: Der Akku des Tastatur-Docks wird zuerst beansprucht, beim Aufladen hingegen ist zuerst das Tablet an der Reihe, sodass die Mobilität weitgehend gewahrt bleibt.

Fazit: HPs Envy x2 ist ein ausdauerndes, aber kein sehr schnelles Arbeitstier, womit es sich für den sogenannten Heavy-User eher weniger eignet. Wer hingegen auf der Suche nach einer mobilen Lösung ist, die sich für Schreibaufgaben auch beruflich nutzen lässt, macht bei dem Tablet-Notebook-Hybrid nicht viel verkehrt. Vor allem die Verarbeitung und das Tastaturdock haben uns neben der langen Akkulaufzeit überzeugt. Schade hingegen ist, dass die Tablet-Einheit keinen USB-Anschluss aufweist. Abstriche muss man außerdem bei der Prozessorleistung sowie beim Speicher machen. Wer hier mehr möchte, muss zur oftmals teureren, schweren und letztlich auch weniger ausdauernden Konkurrenz greifen. Somit ist das Envy zu seinem Preis von rund 800 Euro ein guter Kompromiss zwischen Mobilität und Leistung.

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