Bisher waren Roboter eher grobe Gesellen. "Wenn der Roboter Kontakt mit der Arbeitsfläche hatte, war das schlecht - es bedeutete einen Crash", erklärt Ronald Naderer (links im Bild). Feine Arbeiten wie Schleifen oder Polieren konnte man den mechanischen Helfern nicht zumuten, der "Kontaktflansch" habe dies geändert.
Dabei handelt es sich um ein mechatronisches Aktor- und Sensorelement, das mit einer High-Speed-Regelung Kontakt, Position und Kraft überprüft und so den Arbeitsprozess sicher abwickelt. Die gesamte Berechnung wird vom Modul selbst übernommen, der Roboter muss nicht extra angepasst werden. "Und der Flansch ist für alle industriellen Roboter geeignet", so Naderer.
Zahlreiche industrielle Anwendungen
Damit seien Roboter nun auch für heikle Arbeiten wie Laminieren, Entlacken oder Bürsten gerüstet, was von der Industrie begeistert genutzt werde. So finden sich die "gefühlvollen" Roboter in der Autoindustrie ebenso wie in der Flugzeugindustrie, der Schwerindustrie und bei Zulieferern. Selbst in der Medizintechnik finde die High-Tech-Entwicklung bereits Anwendung.
"Wir haben hier eine neue Phase der industriellen Roboternutzung eingeleitet", betonte Hubert Gattringer (rechts) vom Institut für Robotik an der JKU in einer Mitteilung. Auch wenn es noch eine Weile dauern werde, "bis wir Roboter als feinfühlige Masseure nutzen können: Die fühlenden Roboter made in Linz sind zumindest jetzt schon ein Meilenstein in der Geschichte der Robotik".
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