"Wir treffen einen Mann und denken, er ist süß, wollen aber wissen, ob er wirklich der Charmeur ist, nach dem er aussieht – oder ob er ein Wolf im Schafspelz ist", erklären die Macherinnen auf ihrer Website. Normalerweise frage man Freundinnen oder schlage den Mann via Google und Facebook nach. "Es ist ein privates, spaßiges Ritual, das oft dadurch komplizierter gemacht wird, dass wir nicht wollen, dass der Mann weiß, dass wir ihn überprüfen", erklären Alison Schwartz und Alexandra Chong, die Erfinder von "Lulu".
Männer werden in drei Kategorien benotet
Die Gratis-App zur Männerbewertung hat mittlerweile eine stattliche Fangemeinde aufgebaut. "Betreten Sie Lulu – die erste von Frauen für Frauen gebaute Männerdatenbank", werben ihre Erfinderinnen für die Anwendung, in der von den Frauen nicht nur Fotos von Männern gesammelt werden, sondern auch zahlreiche andere Informationen.
Jeder in der "Lulu"-Datenbank erfasste Mann wird mit einer Note in drei verschiedenen Kategorien bewertet: Aussehen, Stil und Sinn für Humor. Berichten der britischen Zeitung "The Telegraph" zufolge sei es außerdem möglich, die besten und schlechtesten Charaktereigenschaften von Männern in deren "Lulu"-Profil einzutragen und den Kleidungsstil zu bewerten.
Bewertungen großteils positiv
"Die überwiegende Mehrheit der Bewertungen sind positiv – Ex-Freundinnen, Schwestern und Freundinnen helfen anderen Mädels dabei, die Männer zu entdecken, von denen sie glauben, sie seien Beschützer. Um das klarzustellen: 'Lulu' ist kein Ort für üble Nachrede", heißt es auf der Website. Das Bewertungssystem selbst mache es unmöglich für erzürnte Ex-Freundinnen, bösartige Gerüchte über Männer in die Welt zu setzen.
Trotzdem komme es immer wieder vor, dass sich genervte Männer bei dem Dienst melden, um die Löschung ihres Profils zu fordern. Solchen Aufforderungen komme man auch sofort nach, sagt "Lulu"-Macherin Schwartz. Dieses schnelle Entgegenkommen dürfte auch Ursache dafür sein, dass "Lulu" trotz allem bislang noch nicht von verärgerten Männern verklagt wurde.
Männer geben sich als Frauen aus
Manchmal treibe der Trubel um den Dienst seltsame Blüten, berichtet die Zeitung. Etwa dann, wenn Männer auf Facebook extra ihr Geschlecht ändern, um sich bei dem Dienst anmelden zu können und nachzuschauen, was die Damenwelt über sie denkt. Erwünscht ist das freilich nicht. Man erkenne falsche Frauen und informiere sie darüber, dass man sie als Männer entlarvt habe, heißt es vonseiten der "Lulu"-Macherinnen.
Der Dienst startete 2011 als Website und ist seit einigen Monaten auch als App für iOS und Android nutzbar. Das Entwicklerteam hinter der Anwendung besteht aus 14 Personen. Investoren halten "Lulu" für so vielversprechend, dass die Macherinnen mittlerweile 3,5 Millionen US-Dollar gesammelt haben, um den Dienst weiter auszubauen.
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