Guter Allrounder

Toshiba AT300SE: Griffiges Einsteiger-Tablet mit Android

Elektronik
21.04.2013 17:00
Mit dem AT300SE hat Toshiba ein Android-Tablet im Sortiment, das weder durch extrem hohe Displayauflösung noch durch einen besonders potenten Prozessor auffällt. Tatsächlich ist die Ausstattung des Gerätes guter Durchschnitt. Zu einem Preis von rund 300 Euro sind aber auch keine spektakulären Merkmale von diesem Zehn-Zöller zu erwarten. Warum uns das Gerät trotzdem überzeugt hat, klärt unser Test zu Toshibas Einsteiger-Tablet.

Bei der Hardware setzen die Japaner auf Altbewährtes, was allerdings in keinster Weise schlecht sein muss. Angetrieben wird das AT300SE von einem Tegra-3-Prozessor aus dem Hause Nvidia, der mit einer Taktfrequenz von 1,3 Gigahertz und vier vollwertigen Rechenkernen und einem zusätzlichen Stromspar-Core arbeitet. Da gibt es bereits bessere ARM-Prozessoren, allerdings reicht die Leistung des Chips für alle im Test an das Tablet gestellten Aufgaben – vom normalen Surfen über Videos bis hin zu 3D-Spielen – völlig aus.

Ein Gigabyte Arbeitsspeicher ist vorhanden, was zwar nicht übermäßig viel ist, im Test aber durchwegs eine flüssige Bedienung und das schnelle Öffnen von Anwendungen erlaubt hat. Es stehen 16 Gigabyte interner Flash-Speicher zur Verfügung, der Speicherplatz des Androiden lässt sich jedoch mittels microSD-Karten um 32 weitere Gigabyte erweitern – so taugt das Gerät dann auch für die Mitnahme von Video- und Audiodateien.

Farbkräftiges IPS-Display mit durchschnittlicher Auflösung
Beim Display handelt es sich um einen 10,1-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 1.280 mal 800 Pixeln – in der Liga eines Nexus 10 (2.560 mal 1.600 Pixel) oder des aktuellen iPad (2.048 mal 1.536) spielt das Gerät damit bei Weitem nicht, trotzdem wusste das Display im Test zu gefallen. Weniger des Schriftbildes wegen – das ist, der Auflösung entsprechend, nicht so scharf wie bei höherpreisigen Konkurrenzgeräten, für das Surfen im Web aber durchaus geeignet –, sondern vor allem wegen der angenehmen Blickwinkelunabhängigkeit, die der verwendeten IPS-Technik geschuldet ist.

Auch die Farben wirken kräftig, insbesondere bei hohen Helligkeitseinstellungen. Für das Surfen im prallen Sonnenlicht ist der Bildschirm hingegen weniger gut geeignet. Die kratzfeste Glasplatte, die ihn abdeckt, reflektiert stark und zieht nebenbei auch Fingerabdrücke magisch an. Dabei handelt es sich aber um kein Toshiba-Unikum, das ist bei weit teureren Konkurrenten nicht anders.

Dieses Tablet ersetzt keinen Fotoapparat
Zwei Kameras haben die Japaner ihrem Android-Tablet spendiert: eine mit drei Megapixeln auflösende an der Rückseite und ein 1,2-Megapixel-Modell an der Vorderseite. Die Kameras sind auch ganz klar einer der Schwachpunkte des Tablets. Die von der rückseitigen Kamera aufgenommenen Bilder wirken verrauscht und insbesondere bei weniger guten Lichtverhältnissen, etwa in Innenräumen, oft etwas verschwommen.

Weil ein Tablet kein Fotoapparat ist und vermutlich selten als Kamera-Ersatz zum Handkuss kommt, fällt das aus unserer Sicht kaum ins Gewicht. Da stört die eher durchwachsene Bildqualität der vorderseitigen Kamera mehr, schließlich ist der Einsatzzweck als Videotelefon nicht allzu weit her geholt. Wirklich unansehnlich sind die Aufnahmen nicht, ihre Helligkeit und Schärfe könnte aber höher sein.

Kleine Mängel bei Anschlussvielfalt, solide Laufzeit
Mit anderen Geräten oder Peripherie verbindet sich das Tablet entweder via Kabel – in diesem Fall mittels microUSB – oder über Funk. In letzterem Fall greift es entweder auf ein nach N-Standard funkendes WLAN-Modul oder auf Bluetooth in der leicht betagten Version 3.0 zurück. Ein microHDMI-Anschluss, um externe Monitore anzuschließen, fehlt. Wer dies ohnehin nicht vorhat, wird sich daran aber nicht stören.

Dafür hat das AT300SE andere Qualitäten: die Akkulaufzeit zum Beispiel. Toshiba selbst gibt diese bei gemischter Nutzung mit rund zwölf Stunden an. Auf solche Spitzenwerte kamen wir – ebenfalls bei gemischter Nutzung – nicht. Im Bereich der acht Stunden hielt jedoch auch unser Testgerät als Internet-Surfbrett, Spielmaschine und PDF-Lesegerät bei automatisch an die Umgebungsbeleuchtung angepasster Displayhelligkeit durch. Weil die wenigsten User ein Tablet so lange am Stück nutzen werden und man es zwischendurch ja immer wieder mal ans Netz hängen kann, sollte die Laufzeit des Gerätes für die meisten Einsatzszenarien also durchaus reichen.

Tadellose Verarbeitung für diese Preisklasse
Die Verarbeitungsqualität des AT300SE ist für diese Preisklasse tadellos. Beim Gehäuse selbst, dessen Rückseite aus Plastik besteht und mit einer griffigen Struktur versehen ist, ebenso wie bei der Vorderseite, die durch kratzfestes Gorilla Glass geschützt ist. Die seitlich angebrachten Knöpfe für die Lautstärkeregelung und das Entsperren haben einen guten Druckpunkt und wirken langlebig.

Klar: Einen Designpreis gewinnt Toshiba mit dem AT300SE nicht. Es ist schlicht und zweckmäßig gehalten, an der Vorderseite ist nicht einmal das Hersteller-Logo aufgedruckt. Aber das störte uns im Test nicht weiter, schließlich sollte ja ohnehin der Bildschirminhalt und nicht der Rahmen des Geräts im Vordergrund stehen. Apropos Rahmen: Der hätte ruhig etwas dünner ausfallen dürfen, so hätte man auch die Abmessungen des 625-Gramm-Tablets, das in derselben Gewichtsklasse wie das iPad spielt, noch etwas reduziert. Mit 26 mal 18 mal einem Zentimeter ist es aber auch so kein Riese.

Update auf Android 4.2 wäre wünschenswert
Als Software kommt Android 4.1 zum Einsatz. Ob das Tablet in absehbarer Zeit ein Update auf die neuere Version 4.2 bekommen wird, die unter anderem eine nützliche Multi-User-Verwaltung enthält, ist derzeit nicht bekannt. Wünschenswert wäre es jedenfalls, denn wer sein Tablet mit dem Partner oder den Kindern teilen möchte, für den ist diese Mehrbenutzerverwaltung ein unverzichtbares Feature. Bis auf die wenigen Funktionen, die Version 4.1 gegenüber 4.2 nicht hat, handelt es sich jedoch um ein taugliches Tablet-Betriebssystem.

Die von Toshiba vorinstallierte Software – unter anderem die Notiz-App Evernote mitsamt dem Skizzen-Tool Skitch, Twitter, eine Office-Suite und einige nützliche Toshiba-Zusatzprogramme wie der Dateimanager oder der Mediaplayer – erweist sich großteils als praktisch und kann bei Nichtgefallen ohne größere Probleme deinstalliert werden. Wem das Vorinstallierte nicht reicht: Googles Play Store quillt regelrecht über vor nützlicher Software. Tatsächlich fanden wir in unserem Test kaum einen App-Wunsch, den Googles Online-Marktplatz nicht zu erfüllen vermochte. Zahlreiche bekannte Namen wie Skype, die diversen Google-Dienste, Nachschlagewerke, Browser, Musik- und Medienplayer sowie die Anwendungen sozialer Netzwerke wie Facebook sind verfügbar.

Fazit: Gutes Einsteiger-Tablet mit wenigen Schwächen
Diese Anwendungsvielfalt in Kombination mit dem vergleichsweise moderaten Preis des Toshiba-Tablets ist es auch, die uns dieses Tablet als besonders für Einsteiger gut geeignetes Angebot betrachten lässt. Sicher handelt es sich bei der verbauten Hardware um keine Cutting-Edge-Technologie. Und natürlich sind bei einem Preis von 300 Euro keine Heldentaten vom Display oder den Kameras zu erwarten. Aber als Gesamtpaket eines solide verarbeiteten Surf- und Freizeitgerätes mit umfangreicher App-Auswahl weiß Toshibas AT300SE durchaus zu gefallen.

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