Icahn noch im Rennen

Dell-Übernahme: Finanzinvestor Blackstone gibt auf

Wirtschaft
19.04.2013 10:18
Der Finanzinvestor Blackstone ist laut Medienberichten aus dem Bieterwettstreit um den PC-Hersteller Dell ausgestiegen. Blackstone nannte als einen Grund die Flaute in der PC-Branche, berichtete das "Wall Street Journal". Weiters habe Blackstone eine schwächere Gewinnprognose des Dell-Managements angegeben, sagte ein Insider. Die Firma habe Zweifel, dass es eine profitable Investitionen werden würde, schrieb auch die "Financial Times".

Damit steigen die Chancen von Firmengründer Michael Dell, seinen Computerbauer wie geplant wieder zu übernehmen und zusammen mit Partnern von der Börse zu nehmen. Dell und der Finanzinvestor Silver Lake bieten rund 24,4 Milliarden Dollar (18,7 Milliarden Euro), das Offert von Blackstone lag etwas darüber.

Den Informationen zufolge zeigte sich Blackstone in einem Brief an den Sonderausschuss des Dell-Verwaltungsrates besorgt über sinkende Gewinne des Unternehmens und war auch unglücklich darüber, dass ein großer Teil der Geldreserven außerhalb der USA liegt. Kommen diese Mittel in die USA, würden hohe Steuern fällig. Zudem habe Blackstone das Gefühl gehabt, nicht genug Fachwissen im eigenen Haus zu haben: "Wenn man einen Scheck über 1,8 Milliarden Dollar ausstellt, will man die Entscheidung nicht anderen überlassen", sagte ein beteiligter Bankmanager der "Financial Times".

Milliardär Icahn bietet noch mit
Allerdings ist noch der Milliardär Carl Icahn im Rennen, der ebenfalls ein Angebot abgegeben hat. Der Investor erklärte sich jedoch zuletzt bereit, direkt höchstens zehn Prozent von Dell zu übernehmen. Er könnte aber weiter versuchen, andere Interessenten ins Boot zu holen.

Dell ist der drittgrößte PC-Bauer der Welt. Gründer Michael Dell hofft, das Unternehmen ohne Druck der Börse radikaler umbauen zu können und fit für die Zukunft zu machen. Der Absatz von Notebooks und Desktop-Rechnern war im vergangenen Quartal den Marktforschern von IDC zufolge um fast 14 Prozent gefallen - so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebungen vor fast 20 Jahren. Immer mehr Nutzer greifen lieber zu Smartphones und Tablet-Computern. Dell leidet stark unter diesem Trend und hat bisher kaum etwas bei den neuen mobilen Geräten zu bieten.

Nach dem Offert von Michael Dell musste das Unternehmen auch anderen Interessenten eine Chance geben und Blackstone sowie Icahn nutzten diese Gelegenheit. Blackstone war auf der Suche nach einem Ersatz für Dell an der Konzernspitze, so dass der Firmengründer dann wahrscheinlich die Kontrolle über sein Lebenswerk verloren hätte

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