Während Prozess

Eigenes Handy störte: Richter bestraft sich selbst

Viral
17.04.2013 10:13
Weil sein eigenes Smartphone inmitten eines Prozesses störte, hat sich ein Richter in den USA wegen Missachtung des Gerichts selbst verurteilt. "Richter sind Menschen. Sie stehen nicht über dem Gesetz. Ich habe die Regel gebrochen und jetzt muss ich auch danach leben", sagte Bezirksrichter Raymond Voet gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Dem Bericht der Nachrichtenagentur nach hatte Voet als Richter des Bezirksgerichts von Iona im US-Staat Michigan per Richtlinie erlassen, dass jegliche Störung durch elektronische Geräte während einer Sitzung als eine Missachtung des Gerichts zu werten ist und eine dementsprechende Strafe nach sich zieht. Polizisten, Anwälte, Zeugen, Zuschauer und sogar Freunde bekamen dies über die Jahre bereits zu spüren.

Dass es ihn selber einmal erwischen würde, hätte Voet vermutlich nicht gedacht. Doch ausgerechnet beim Schlussplädoyer des Staatsanwalts am vergangenen Freitag passierte es: Offenbar hervorgerufen durch eine versehentliche Berührung, meldete sich Voets Smartphone im wahrsten Sinne lautstark zu Wort und verlangte nach der Eingabe eines Sprachbefehls.

Zu seiner Verteidigung brachte Voet an, dass er als langjähriger Blackberry-Nutzer mit den Gepflogenheiten eines Touchscreens bei seinem neuen Windows Phone noch nicht vertraut sei. "Aber ich akzeptiere diese Entschuldigungen auch von niemand anderem", sprach der Richter und verurteilte sich kurzerhand selbst wegen Missachtung des Gerichts zu einer Strafe von 25 US-Dollar (rund 19 Euro).

"Ich habe die Messlatte hoch gelegt, weil Handys eine Ablenkung sind und es um sehr ernste Angelegenheiten geht", erläuterte Voet gegenüber der AP. Der Gerichtssaal sei ein besonderer Ort der Gemeinde und habe auch besonderen Respekt verdient.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele