Expertin warnt

Frettchen in Tierhandlungen oft aus dubioser Quelle

Tierecke
15.04.2013 13:38
Tierfreunde in ganz Österreich schätzen Frettchen für ihre Intelligenz und Verspieltheit. Viele Interessenten kaufen die Vierbeiner in Zoofachhandlungen. Doch was nur wenige wissen: Ähnlich wie bei Hunden stammen viele der Frettchen in den Geschäften von Lieferanten aus den östlichen Nachbarländern, wo die Tiere unter zweifelhaften Bedingungen gezüchtet werden.

Frettchenwelpen im Alter von wenigen Wochen bringen mit ihren großen Augen reihenweise Kundenherzen zum Schmelzen - oft sind Spontankäufe die Folge. Dabei stellen die quirligen Vierbeiner hohe Ansprüche an ihre Halter und haben vielfältige Bedürfnisse, über die sich viele Kunden vor dem Kauf nicht ausreichend informiert haben. Und kaum jemand fragt nach, woher die Frettchen im Zoofachhandel stammen.

Welpen stammen oft aus dem Ausland
Eine langjährige Züchterin und erfahrene Halterin klärt auf: "Meistens werden die Frettchen, die man in der Tierhandlung kaufen kann, im Ausland gezüchtet. Leider oft unter schlechten Bedingungen." So werden die Muttertiere oft in winzigen Käfigen untergebracht und die Kleinen schon kurz nach dem Öffnen der Augen an den Handel weiterverkauft. Dabei sollten Frettchen frühestens im Alter von zwölf Wochen ihre Mutter verlassen.

Seltene Farben als Verkaufsschlager
"Den Züchtern ist das leider komplett egal und dem Zoofachhandel fehlt oft die Fachkenntnis, man lässt sich die viel zu jungen Tiere verkaufen", so die Expertin. Vor allem seltene Farbschläge sind beim Konsumenten beliebt - je außergewöhnlicher die Frettchen aussehen, desto höhere Preise kann man mit ihnen erzielen. Viele Tiere leiden unter Überzüchtungs- und Inzuchtserscheinungen wie Taubheit, die bei Sonderfarben häufig vorkommen.

"Vorher gründlich informieren"
"Jeder, der sich für Frettchen interessiert, sollte sich vorher gründlich über ihre Bedürfnisse informieren", appelliert die Züchterin. "Die Informationen aus der Zoohandlung sind leider oft zu dürftig." Die Vierbeiner müssen mindestens zu zweit gehalten werden, die Käfiglauffläche hat zumindest zwei Quadratmeter zu betragen. "Die Gitterkäfige im Geschäft sind nicht geeignet - Frettchen nehmen außerdem sehr viel Zeit in Anspruch", klärt die Züchterin auf.

Vereine vermitteln heimatlose Frettchen
Doch nicht nur junge Frettchen suchen ein Zuhause: Verschiedene Vereine vermitteln immer wieder Tiere verschiedener Altersstufen, die von den überfordertern Haltern abgegeben wurden. "Am besten besuchen Interessenten eine der Pflegestellen und lernen die Frettchen und ihr Verhalten kennen", so die Expertin. "Der Grazer Frettchenverein steht Interessenten gerne bei der Suche nach den passenden Tieren zur Seite."

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