Salzburg-Wahl

Grüne sehen Ende der politischen “Saurierzeit”

Österreich
12.04.2013 22:08
In guter Stimmung, fast schon Feierlaune sind am Freitagabend die Salzburger Grünen in den Endspurt bis zur Landtagswahl am 5. Mai eingebogen. Landessprecherin und Spitzenkandidatin Astrid Rössler musste die rund 100 Mitarbeiter und Helfer nicht wirklich motivieren, das erledigten aktuelle Umfragen, denen zufolge die Partei auf eine Verdoppelung der Stimmen von zuletzt 7,4 Prozent hoffen darf. "Die Saurier sind zu groß geworden, zu gefräßig geworden", sagte Rössler in Richtung der Großparteien SPÖ und ÖVP.

Zwischen lebensgroßen Plastik-Sauriern im Haus der Natur zitierte zunächst der frühere Landessprecher Cyriak Schwaighofer aus dem am Freitag veröffentlichen APA/OGM-Vertrauensindex, bei dem Rössler unter allen abgefragten Salzburger Politikern das meiste Vertrauen bekam, wofür es den ersten langen Applaus für die Parteichefin gab.

Glawischnig: "Jahre schmutziger Politik hinter uns"
Bundessprecherin Eva Glawischnig (im Bild mit Rössler) kündigte an, dass nun die "Jahre schmutziger Politik hinter uns" gelassen werden und ein politischer Wechsel nötig sei. "Man kann unterschiedlicher Überzeugung sein und unterschiedliche Werte haben. Aber eines geht überhaupt nicht: Wenn Geld ins Finanzcasino getragen wird. Das ist höchst unmoralisch, auch wenn man Gewinne macht." Und die Grünen in Salzburg hätten seit 2006 darauf hingewiesen, dass das Land Salzburg spekuliert.

Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner berichtete von einer Stimmung auf der Straße, "die ich in der Form noch nie erlebt habe. Euch kann man noch vertrauen", gab er diese sinngemäß wieder. "Wir haben im Augenblick unglaublichen Rückenwind. Machen wir die Segel breit und nehmen diesen Wind mit."

Rössler vergleicht Politik mit Sauriersterben
Rössler erklärte in ihrer Rede, "mit Zuversicht, sportlicher Ausdauer und noch nie da gewesener Freude" in die drei Wochen bis zur Wahl zu gehen. Sie nahm dann die räumliche Umgebung zum Anlass für Vergleiche zu jener Politik, von der man sich verabschieden wolle: "Die Saurier sind zu groß geworden, zu gefräßig geworden." Bei einer Art habe das Gehirn dann das System nicht mehr steuern können, eine andere habe zum Schluss nicht mehr genug Kalorien zu sich nehmen können, "also auch ein totales Systemversagen. Sie waren auch nicht in der Lage, sich auf Änderungen des Systems einzustellen. Weil sie die Zeichen der Zeit nicht erkannten, starben sie aus", so Rössler.

Die Spitzenkandidatin warnte ihre Mitstreiter aber davor, "die Balance zu verlieren". Es sei deshalb nicht die Zeit, besonders wild auf andere einzuhauen. "Die Zeit des Polterns ist Saurierzeit. Die Menschen suchen leise Töne. Die Zeit ist reif, die lauten zu verabschieden. In der Ruhe liegt die Kraft", sagte Rössler.

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