Bei EU-Kommission

Google-Konkurrenz reicht Beschwerde gegen Android ein

Elektronik
09.04.2013 10:00
Konkurrenten von Google wollen eine neue Wettbewerbsprüfung des führenden Smartphone-Betriebssystems Android durch die EU-Kommission erreichen. Deren Organisation Fairsearch.org reichte in Brüssel eine Beschwerde ein, in der sie Google ein wettbewerbsfeindliches Verhalten im mobilen Geschäft vorwirft. EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia sagte der "New York Times", die Behörde habe Android bereits zusätzlich zur laufenden Untersuchung von Googles Suchmaschinengeschäft unter die Lupe genommen.

Die von Google ins Leben gerufene Android-Plattform hatte zuletzt einen Marktanteil von rund 70 Prozent im Smartphone-Geschäft und ist auch bei Tablet-Computern auf dem Vormarsch. Google-Dienste stehen im Mittelpunkt des Systems. "Google nutzt das Android-Betriebssystem als ein 'Trojanisches Pferd', um Partner hinters Licht zu führen, das mobile Geschäft zu monopolisieren und Nutzerdaten zu kontrollieren", erklärte Thomas Vinje von Fairsearch in einer Mitteilung.

Nokia und Microsoft unterstützen Fairsearch
Der Organisation gehören Google-Rivalen wie Nokia, Microsoft oder Oracle an. Sie wirft Google schon lange Wettbewerbsverletzungen vor und trug auch zur laufenden Untersuchung des Suchmaschinengeschäfts bei.

Die Konkurrenten kritisieren unter anderem, dass Google sein Android-System den Geräteherstellern kostenlos zur Verfügung stellt. "Googles ruinöser Vertrieb von Android unter den Kosten macht es anderen Anbietern von Betriebssystemen schwierig, ihre Investitionen wieder reinzuholen." Zugleich müssten alle Hersteller von Android-Geräten Google-Anwendungen wie Karten, YouTube oder den App-Marktplatz Play vorinstallieren. "Das benachteiligt andere Anbieter und bringt Googles Android die Kontrolle über Verbraucher-Informationen auf einem Großteil der aktuell verkauften Smartphones."

Microsoft hat selbst Erfahrung mit Kartellstrafen
Microsoft ist mit dem Smartphone-Betriebssystem Windows Phone im Geschäft, es hängt jedoch bei niedrigen Marktanteilen im einstelligen Prozentbereich fest. Der Windows-Riese hat eine lange eigene Geschäfte von Problemen mit Kartellwächtern. Erst Anfang März verdonnerte die EU-Kommission Microsoft zu einer Geldstrafe von 561 Millionen Euro. Microsoft hatte es entgegen früherer Zusagen versäumt, den Nutzern des PC-Betriebssystems Windows 7 neben dem hauseigenen Internet Explorer verschiedene Browser von Konkurrenten für das Surfen im Internet anzubieten.

In dem seit rund zwei Jahren laufenden EU-Verfahren wolle Google diese Woche Lösungsvorschläge einreichen, sagte EU-Kommissar Almunia der "New York Times". Die Kommission will unter anderem, dass bei den Ergebnissen einer Google-Suche eigene Angebote des Konzerns klarer erkennbar sind. Konkurrenten werfen Google vor, sie zugunsten eigener Dienste zu benachteiligen. Google konterte stets, man sei für Nutzer und nicht für andere Suchmaschinen da.

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