Salzburg-Wahl

Wahlkampfstart der ÖVP und FPÖ mit kämpferischem Ton

Österreich
06.04.2013 09:59
Wahlkampfauftakt der ÖVP und FPÖ in Salzburg: Mit kämpferischen Tönen und viel Optimismus startete die Salzburger Volkspartei am Freitagabend in der Halle 4 des Messezentrums in die Intensivphase des Wahlkampfs. Die Salzburger FPÖ präsentierte sich dagegen im Stieglkeller als "soziale Heimatpartei".

"Jetzt ist die Zeit des Kampfes", appellierte Spitzenkandidat Wilfried Haslauer an die Parteifreunde, die nächsten vier Wochen um jede Stimme zu werben. "Wir werden diese Wahl gewinnen, wenn wir sie gewinnen wollen. Ich will sie gewinnen!", gab sich Haslauer angriffslustig.

"Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit und jetzt naht die Zeit der Entscheidung", zitierte Haslauer aus der Bibel. Es gehe um die Frage, "ob Vertuschung und Lüge das Prinzip der Politik sein können oder der Mut zur Wahrheit". Die Wahlen seien ein Risiko, aber sie wären notwendig. Er wolle nicht, dass Salzburg von einer "sumpfigen Mure aus Lüge und Täuschung" überschwemmt werde. Burgstaller habe das Vertrauen verspielt und außer dem Finanzskandal nichts vorzuweisen, es brauche die ÖVP an der Spitze, um das Desaster aufzuräumen und Salzburg wieder zu einem Vorzeigeland zu machen. "Wer außer uns soll es machen?", fragte Haslauer zum Ende seiner knapp einstündigen Rede.

ÖVP-Schwergewichter unterstützten Haslauer
Zur Unterstützung des Salzburger Teams waren Bundesparteiobmann Michael Spindelegger, Bundesgeschäftsführer Johannes Rauch, der ehemalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer sowie zahlreiche ehemalige VP-Politiker ins Messezentrum gekommen. Die Partei sprach von ingesamt rund 900 Besuchern. Auf der Bühne hatte das gesamte Kandidatenteam Platz genommen, ein Salzburger Löwe aus Holz wachte über das Geschehen.

Er habe eine Reise nach Israel verschoben, um den "Auftakt für den Landeshauptmannwechsel in Salzburg zu feiern. Das lasse ich mir nicht entgehen", gab sich Bundesparteiobmann Michael Spindelegger optimistisch. Haslauer sei ein Kämpfer und werde den Kurswechsel im Land schaffen. Und als Landeshauptmann werde Haslauer mit der Salzburger ÖVP danach die Bundespartei für den Kanzlerwechsel am 29. September unterstützen.

Verbaler Kraftakt der FPÖ beim Wahlkampfauftakt
FPÖ-Landesparteiobmann Karl Schnell und Bundesparteichef Heinz-Christian Strache wetterten unterdessen gegen den "erschaudernden Spekulationsgiftmüll", den die SPÖ und ÖVP im Land Salzburg verursacht hätten. Mit einer dreiviertel Stunde Verspätung schritten Strache und Schnell mit den Salzburger Kandidaten zu der Musik des Films "Fluch der Karibik" und vor Fahnen schwingenden, "Karli" und "HC" rufenden, rund 500 Parteianhängern und Funktionären in den großen Saal des Bierlokals. Das Trio "Musischwung" aus Eugendorf sorgte für volkstümliche Musik.

Schnell warnte in seiner etwa 40 Minuten dauernden Rede davor, dass Salzburg wegen des Finanzskandals "wirklich pleitegeht". "Wenn sich die Landesregierung selbst anzeigt, dass sie möglicherweise Steuerhinterziehung begangen hat, dann müssen wir ja annehmen, dass weitere Leichen im Keller liegen - die sollen sich Rot-Schwarz selbst raufholen".

Die FPÖ wolle sich nicht in die Regierung drängen, "aber wenn das die Salzburger wollen - ich beneide aber niemanden, der nach der Wahl Verantwortung übernimmt", sagte Schnell. Geplant sei aber ohnehin eine Schwarz-Grüne-Orange Koalition, meinte Schnell, wobei er mit Orange das Team Stronach meinte. An der Partei des austro-kanadischen Milliardärs Frank Stronach ließ er kein gutes Haar: "Das ist ein Chaos-Team, es ist das AMS für abgehalfterte BZÖler - das sind Leute, die vor Jahren im Landtag versagt haben und nicht mehr gewählt wurden."

Strache wettert gegen Rot und Schwarz
Auch Heinz-Christian Strache legte sich am Podium ordentlich ins Zeug. "Es braucht einen Arzt im Land, der Zigtausend Menschen heilt, auch in der Politik", so Strache, der dabei auf seinen Parteikollegen und Allgemeinmediziner Schnell, der in Saalbach-Hinterglemm eine Arztpraxis betreibt, zeigte. Strache bezeichnete Salzburgs Landeshauptfrau Burgstaller als Hauptverantwortliche im Spekulationsskandal, die mit Haslauer gemeinsam Schuld an der Affäre trage. Burgstaller sei nicht bereit gewesen, Verantwortung zu tragen, weil sie nicht zurückgetreten sei, kritisierte der Bundesparteichef. "Und die Schwarzen waren voll dabei." Rot, Schwarz und Grün, die "Kenia-Afghanistan-Libyen-Koalition hätte sich schon formiert, empörte sich Strache. "Diese Belastung müssen wir verhindern, auch bundesweit".

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