Salzburg-Wahl

SPÖ startet ohne Pomp in den Intensivwahlkampf

Österreich
04.04.2013 22:39
Als erste Partei ist am Donnerstagabend die Salzburger SPÖ mit einer großen Auftaktveranstaltung in die Intensivphase des Wahlkampfes für die Landtagswahl am 5. Mai gestartet. Laut Wahlkampfmanager Landesgeschäftsführer Uwe Höfferer nahmen rund 800 Menschen an der Veranstaltung im Messezentrum teil. Landeshauptfrau Gabi Burgstaller schoss sich vor allem auf den Noch-Koalitionspartner ÖVP ein, den sie im Zusammenhang mit dem Salzburger Finanzskandal als "Brandbeschleuniger" bezeichnete.

Zu "An Tagen wie diesen" - gespielt von der First Line Band - und unter großem Beifall zogen Spitzenkandidatin Gabi Burgstaller, Bundesparteiobmann Werner Faymann, Landesrat Walter Blachfellner und die von Burgstaller als künftige Finanzlandesrätin vorgesehene Astrid Lamprechter (im Bild mit Faymann und Burgstaller) mit 15 Minuten Verspätung in den Saal.

Burgstaller sieht ÖVP als "Brandbeschleuniger"
Burgstaller schoss sich in ihrer 45 Minuten dauernden Rede vor allem auf den Noch-Koalitionspartner ÖVP ein. Diese habe sich nach Bekanntwerden des Finanzskandals wie ein "Brandbeschleuniger und nicht wie ein Feuerlöscher" verhalten, "das hat sie demaskiert". Aber sie wisse, dass auch viele in der Volkspartei mit diesem Weg nicht einverstanden seien, "und denen wollen wir die Hände reichen, wie allen anderen konstruktiven Parteien auch".

Lobende Worte gab es hingegen für die Oppositionsparteien FPÖ und Grüne, die sich in der schweren Situation nicht zurückgelehnt sondern konstruktiv an der Aufarbeitung beteiligt hätten. Burgstaller erneuerte in diesem Zusammenhang ihre Ankündigung einer "Regierung der konstruktiven Kräfte". "Viele Menschen wünschen sich das", denn Gewinner der Wahl müsse Salzburg sein, so die Landeshaupfrau.

Faymann hebt "rote Werte" und "rotes Herz" hervor
Parteichef Faymann hob in seinen Grußworten die "roten Werte" hervor. "Es ist unsere Aufgabe, dass die Welt ein Stück gerechter wird. Leistungsträger sind nicht Menschen, die viel Geld außer Landes tragen, sondern Menschen wie eine Krankenschwester. Es ist notwendig, solchen Menschen Respekt und Würde entgegenzubringen", so Faymann. Auch in Salzburg sei wichtig, dass Arbeit etwas wert sei und alle gleichen Zugang zu Bildung hätten. Und Burgstaller sei ein Garant dafür. "Es heißt ja rotes Herz, oder haben Sie schon was von einem schwarzen Herz gehört?", scherzte der Bundeskanzler.

Ehrengast mit humorvoller Einlage
Kräftige Lacher erntete der Ehrengast aus dem Ausland, der Münchner Oberbürgermeister und SPD-Spitzenkandidat für die bayerische Landtagswahl im September, Christian Ude, mit der Aussage, der Salzburger Finanzskandal umfasse eine Dimension, "mit so was kommt man in Bayern nicht einmal in die Zeitung". Bei den Problemen mit der Landesbank habe die CSU eine Staatshilfe über zehn Milliarden Euro gefordert. Dass Burgstaller das konservative Bundesland umgekrempelt habe, "das wird auch außerhalb Österreichs respektvoll beachtet." Sie habe Salzburg zu mehr Weltoffenheit und Modernität verholfen, und das dürfe jetzt nicht in Gefahr geraten, so Ude.

Für SPÖ geht es am 5. Mai ums Ganze
Für die SPÖ geht es am 5. Mai ums Ganze: Sie steht seit 2004 in dem traditionell bürgerlichen Bundesland Salzburg an der Spitze und stellt seither mit Gabi Burgstaller die Landeshauptfrau. Die Wahl wurde wegen des Finanzskandals, der unter SPÖ-Ressortführung geschah, um ein Jahr vorverlegt. Die Sozialdemokraten müssen laut Umfragen erhebliche Einbußen befürchten und liegen demnach zurzeit gleichauf mit der ÖVP.

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