Schwerer Verdacht

Finanzskandal in Sbg: Japan-Konto zur Geldwäsche?

Österreich
03.04.2013 07:18
Je tiefer im Salzburger Finanzsumpf getaucht wird, desto mehr Auswüchse kommen ans Tageslicht. Aus Bankerkreisen kommt nun ein obskurer Verdacht: Ähnlich wie in Liechtenstein wurden aus Salzburg Millionen über ein japanisches Konto gewälzt. Doch nicht immer alles kam anscheinend nach Salzburg zurück.

"Uns ist die Kontoverbindung bei der Bank of Tokyo bekannt. Darüber wurden vom Land Salzburg Devisengeschäfte abgewickelt. Bis jetzt gab es noch keine Auffälligkeiten", bestätigt Erich Mayer von der Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien. Wie hoch die Beträge waren, die beispielsweise in Yen, Neuseeland-Dollar oder Indonesische Rupien von Salzburg aus gesteckt wurden, konnte der Staatsanwaltschaft aber nicht sagen.

Umso aufschlussreicher ist eine Information, die die Grünen aus gut informierten Bankenkreisen erhielten: Demnach wälzte die Finanzabteilung riesige Beträge über London ohne sichtbare Veranlagungen auf mehrere Konten unter anderem nach Liechtenstein und eben nach Tokyo weiter. Nach einer gewissen Zeit sollen die Millionen nach Salzburg zurückgeflossen sein – allerdings nicht immer mit der ursprünglichen Summe.

Gelder kamen nicht vollständig zurück
Bis zu zehn Prozent sollen bei Beträgen von bis zu 50 Millionen Euro pro Transaktion in einzelnen Fällen einbehalten worden sein. Auch von Bar-Behebungen im größeren Stil ist die Rede, was auf nichts anderes als einen Verdacht auf Geldwäsche hindeutet.

Wie bereits am Samstag bekannt wurde, hielt sich Salzburg auch bei der Liechtenstein Global Trust (LGT) ein Konto, das weder in der Landesbuchhaltung, noch in den Portfolioberichten geführt wurde. Auch darüber wurden Geschäfte mit exotischen Währungen durchgeführt. Die Bank hat bei einer Überprüfung wegen Auffälligkeiten eine Verdachtsmeldung wegen Geldwäsche an die dortigen Behörden erstattet, die wiederum ein Rechtshilfe-Ersuchen an die Korruptionstaatsanwaltschaft gestellt hat. Wegen Geldwäsche wird aber noch nicht ermittelt.

ÖBFA erneut im Visier
Ins Visier gerät nun einmal mehr auch die ÖBFA: Die Finanzabteilung nahm dort nicht nur Kredite weit über eine Milliarde auf, sondern schloss bis vor vier Jahren mit der Bundesfinanzierungs-Agentur auch fleißig Wetten auf Währungen ab. Unter anderem auch auf Kursentwicklung zwischen Yen und der altbekannten türkischen Lira.

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