Ausverkaufter Gig

Synthie-Popper Hurts wurden in der Arena bejubelt

Musik
28.03.2013 00:53
Das britische Synthie-Pop-Duo Hurts gehört derzeit zu den beliebtesten Bands im Unterhaltungssektor. Mit dem neuen Album "Exile" im Gepäck gaben sich die Briten am Mittwochabend in der Wiener Arena ein Stelldichein, konnten aber nicht auf allen Linien überzeugen.
(Bild: kmm)

Weiße Rosen stehen für Reinheit, Treue und Unschuld. Es bleibt zu bezweifeln, dass das schwer gehypte britische Synthie-Pop-Duo Hurts – bekannt für extrovertiert-hedonistisches Verhalten abseits seiner Liveshows – all diese Eigenschaften erfüllen kann. Das hält Sänger Theo Hutchcraft am Mittwochabend aber nicht davon ab, die Pflanzen dutzendweise im Publikum der ausverkauften Arena zu verteilen. Schließlich haben sich Hurts eine treue Fanbase aufgebaut. Die großen Gesten lassen sie ansonsten aber bleiben. Trotz der eher melancholischen Ausrichtung vertraut das Manchester-Tandem auf die Kraft der Lieder und verzichtet auf eine mitreißende Bühnenshow.

Charme der alten Tage
Schon zu Beginn liefern Hurts mit den beiden neuen Songs "Exile" und "Miracle" sowie dem Mainstream-Radiohit "Wonderful Days" eine Vollbedienung ihrer Fähigkeiten. Sie haben es sichtlich nicht nötig, ihre bekanntesten Songs bis zum Ende zu verstecken, denn die Stimmung in der Arena ist durchgehend grandios. Obwohl das Fundament der Band aus Theo Hutchcraft und Instrumentalist Adam Anderson besteht, sind Hurts vor allem live eine klare One-Man-Show. Gewohnt edel in schwarz gekleidet, mit perfekt sitzender Gelfrisur und ekstatischen Bewegungen spiegelt Frontmann Hutchcraft genau die 80er-Jahre-Synthie-Pop-Zeit wieder, die er seit jeher hoch verehrt. Charme und Charisma versprüht er im Überfluss.

Dass bei Hurts-Songs wie "Blind", "Sunday" oder dem eingängigen "Unspoken" immer wieder Genre-Helden wie Depeche Mode, Tears For Fears oder auch die Pet Shop Boys hervorlugen, ist zu einem gewissen Teil gewollt und zeigt anhand der Reaktionen der Zuseher, wie stark eine gute junge Band in diesem Genre gefehlt hat. Die tolle Stimmung weiß der Sänger auch gut zu nutzen, und mit Fortdauer des Konzerts wird die Distanz zwischen ihm und den Fans immer kleiner. Da Hurts einen großen Teil ihres Bekanntheitsgrades dem deutschsprachigen Raum verdanken, schmeichelt sich Hutchcraft auch mit zahlreichen "Dankeschöns" in die Anhänger-Herzen.

Rosen für die großen Arenen
Das bislang eher als müder Abklatsch des Debütalbums aufgenommene neue Werk "Exile" genießt auch bei der Band selbst noch nicht vollstes Vertrauen. Lediglich vier neue Songs finden Platz in der Setlist des Abends. Starke Songs wie "Illuminated", das bekannte "Stay" oder das balladeske "Blood, Tears & Gold" können die These, das erste Album wäre deutlich stärker gewesen, mühelos bestätigen. Bei der gediegenen und höhepunktlosen Show fallen noch besonders die aggressiven Lichteffekte ins Gewicht, die in Kombination mit den meist sanftmütigen Klängen der Band total deplatziert wirken. Dem kometenhaften Erfolg tut das freilich keinen Abbruch, und so werden Hurts ihre Rosen künftig wohl in größeren Hallen verteilen.

Wer für dieses Konzert keine Karten mehr bekommen hat, hat die Chance, Hurts im August am Frequency Festival zu sehen. Karten für das Festival erhalten Sie unter 01/960 96 999 oder im "Krone"-Ticketshop.

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