Mann verhaftet

Invalidenrentner zwang Pflegerin in NÖ zur Prostitution

Österreich
24.03.2013 19:05
Wegen des Verdachts der Vergewaltigung, der Zuhälterei sowie des Prostitutionshandels ist ein 46-jähriger Invalidenrentner in Niederösterreich festgenommen worden. Der Beschuldigte soll eine 30-jährige slowakische Pflegehelferin dazu gezwungen haben, Freiern in einem eigens dafür eingerichteten Kellerraum seines Hauses zur Verfügung zu stehen. Er wurde von weiteren Frauen aus der Slowakei und Litauen massiv belastet, bestreitet laut Polizei aber sämtliche Vorwürfe.

Wie die Polizei am Sonntag bekannt gab, soll der Mann aus dem Bezirk Tulln die 30-Jährige von Mai 2012 an zur Prostitution gezwungen haben. Der Mann habe gedroht, ihren in der Slowakei lebenden achtjährigen Sohn zu erschießen, wenn sie ihm nicht gehorche. "Von den Freiern kassierte der Verdächtige kräftig ab. Er hatte sich mit seinem Privat-Puff eine goldene Nase verdient. Hunderttausende Euro liegen auf seinem Konto", erklärte ein Beamter des Landeskriminalamts.

Opfer durch Schläge gefügig gemacht
Darüber hinaus soll der Mann die eingeschüchterte Pflegerin im Keller eingesperrt und ihr verboten haben, das Haus zu verlassen. Dem durch Schläge gefügig gemachten Opfer gelang es schließlich im August, sich einer Bekannten anzuvertrauen. Diese erstattete daraufhin bei der Polizei Anzeige gegen den 46-Jährigen.

Vielzahl von Waffen im Haus entdeckt
Bei einer Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen im November 2012 - der Vorbestrafte war bereits mit einem Waffenverbot belegt - fanden die Ermittler zwei Faustfeuerwaffen, über 150 Stück Munition, zahlreiche Hieb- und Stichwaffen sowie verbotene Waffen vor (Bilder 4-8). Darüber hinaus entdeckten sie auch den Keller, der zur Prostitutionsausübung ausgestattet war und sich mit der Beschreibung des 30 Jahre alten Opfers deckte (Bilder 1-3).

Weitere mutmaßliche Opfer ausgeforscht
Bei den Ermittlungen wurden auch noch weitere slowakische und litauische Staatsbürgerinnen ausgeforscht, die angaben, von dem Verdächtigen im Bezirk Tulln und in Wien seit dem Jahr 2004 unter Drohungen und Gewaltanwendung zur Prostitution gezwungen und, wie auch die 30-Jährige, finanziell ausgebeutet worden zu sein. Sämtliche Opfer stehen derzeit in psychologischer Betreuung. Der Verdächtige sitzt in der Justizanstalt St. Pölten in Haft, bestreitet bislang aber alle Vorwürfe.

Rentner als "aggressiv und unsympathisch" beschrieben
So schlimm die Vorwürfe gegen den Invalidenrentner auch sind, wundern will sich darüber in dem Dorf, in dem der Verdächtige lebt, niemand so recht. Dort sei der 46-Jährige bekannt wie ein bunter Hund - allerdings im negativen Sinne, wie die "Krone" vor Ort erfuhr. Als "großspurig" wird er von Anrainern bezeichnet, zudem habe er sich "mit seiner aggressiv unsympathischen Art" alles, nur keine Freunde gemacht.

Bürgermeister: "Diesem Mann ist definitiv alles zuzutrauen"
Doch auch als gewaltbereit wird der mutmaßliche Täter beschrieben. So habe der Verdächtige einen Mann mit einer abgebrochenen Bierflasche attackiert und sogar seinen eigenen Vater bereits spitalsreif geschlagen, bestätigt der Bürgermeister. "Diese Vorfälle gab es tatsächlich. Aber er hat trotz dieser Taten eine unglaubliche Rückendeckung von seiner Mutter." Öffentlich über den Verdächtigen zu sprechen traut sich in dem Dorf nahezu niemand - viel zu groß sei die Angst der Bewohner. "Diesem Mann ist definitiv alles zuzutrauen", erklärt der Bürgermeister.

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