Evernote-Konkurrent

Google schickt eigene Notiz-App Keep ins Rennen

Web
21.03.2013 11:30
Der Suchmaschinenriese Google hat mit Keep eine eigene Notizbuch-App gestartet, die online über Googles Cloud-Büro Drive zugänglich ist. Auch eine Android-App ist bereits verfügbar. Die Anwendung versteht sich als Alternative zum Post-it-Zettel, sie erfasst Hinweise, Listen, Fotos und Audio-Notizen und ist sogar fähig, gesprochenen in geschriebenen Text umzuwandeln. Google greift mit Keep etablierte Notiz- und To-Do-Apps wie Evernote, Astrid oder Remember The Milk an – und wird von ersten Testern bereits dafür gelobt.

Wer nicht gerade über die Gedächtnisleistung eines Elefanten verfügt, macht sich Notizen, um wichtige Termine, Aufgaben oder sonstige Dinge zu notieren. Klassischerweise werden für derlei Notizen kleine Zettel, oft die selbstklebende Post-it-Variante, genutzt. Moderne Vergessliche benutzen hingegen schon seit einigen Jahren Notiz-Apps für PC und Smartphone.

Unterwegs als App, im Büro webbasiert
Jetzt steigt auch der Suchmaschinenriese in den Notiz-App-Ring. Mit seinem neuen Cloud-Dienst Keep greift Google die etablierten Anbieter solcher Lösungen frontal an. Wie etwa bei Evernote auch steht dem Benutzer mit der Keep-App für Android eine mobile Lösung zur Verfügung, mit der die Notizen einerseits unterwegs durchsucht, andererseits aber auch möglichst komfortabel erstellt werden können.

Wer am heimischen PC oder Mac auf die digitalen Notizzettel zugreifen will, erreicht sie über Googles Cloud-Büro Drive statt über ein eigenes Programm, wie es Konkurrent Evernote anbietet. Nett: Google hat bei Keep die aus Googles Kalender-App bekannte Farbmarkierungsfunktion übernommen. Notizen können also mit verschiedenen Farben unterschiedlichen Kategorien zugeordnet werden.

Tester loben Sprache-zu-Text-Funktion und Bedienung
Erste Tester loben die einfache Bedienung und die aufgeräumte, bunte Oberfläche von Googles digitalem Notizbuch-Erstlingswerk. Dem US-Technikmagazin "Wired" zufolge verfüge die Mobil-Anwendung zudem über eine Funktion, mit der Sprachmemos aufgenommen und hochgeladen werden können.

Dass sich Googles Cloud-Notizbuch auch darauf versteht, diese Sprachmemos gleich in Text umzuwandeln und so durchsuchbar zu machen, erscheint auf den ersten Blick besonders nützlich. Auch die Foto-Uploadfunktion erscheint praktisch – beispielsweise, um Analognotizen in Zettelform zu scannen und so in die digitale Notiz-Cloud zu übernehmen.

Evernote-User verunsichert: Guter Zeitpunkt für Keep
Die Notiz-App Keep ist ab sofort für Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem in der Version 4.0 oder höher verfügbar und kann auch über den Browser direkt im Google Drive aufgerufen werden. Mobil-Apps für iOS und Windows Phone fehlen momentan noch, zumindest eine iPhone-App erwarten Beobachter jedoch schon recht bald.

Googles Vorstoß kommt zur richtigen Zeit: Die Nutzer des größten Konkurrenten Evernote sind verunsichert, weil der Dienst erst kürzlich Opfer einer massiven Hacker-Attacke (siehe Infobox) wurde und die Passwörter aller Nutzer zurücksetzen musste. Die dabei entstandenen Unannehmlichkeiten könnten viele Evernote-User zum Anlass nehmen, dem Google-Service zumindest eine Chance zu geben.

Reichlich Alternativen für Nutzer anderer Systeme
Übrigens: Wer kein Android-Handy sein Eigen nennt und auf iOS oder Windows Phone setzt, für den gibt es eine Reihe von guten Alternativen für Googles Notiz-App. Altmeister Evernote gibt es in Versionen für so gut wie alle Betriebssysteme: mobil für Android, iOS, Windows Phone und stationär für Windows-, MacOS- und als Open-Source-Tool Nevernote auch für Linux.

Auf dem Smartphone könnten zudem die To-Do-Apps Remember the Milk (iOS, Android), Milkman (Windows Phone, nutzt Remember-the-Milk-Server) oder Astrid (Android, iOS) eine Alternative darstellen, wenngleich ihr Funktionsumfang nicht an Evernote oder Keep heranreicht. Auch Microsoft und Apple haben Notiz-Apps im Programm. Microsoft mit OneNote, Apple mit der Notes-App.

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