Nebel hat gesiegt

Abfahrt abgesagt – Svindal sichert sich kampflos die Kugel

Sport
13.03.2013 13:33
Nach stundenlangen Verschiebungen hat der Nebel gesiegt. Die Abfahrt der Herren in Lenzerheide musste am frühen Mittwochnachmittag abgesagt werden. Damit geht die kleine Kristallkugel für den Abfahrtsweltcup der Saison 2012/2013 an Aksel Lund Svindal.

Der Norweger hatte vor dem letzten Rennen 58 Punkten Vorsprung auf den steirischen Titelverteidiger Klaus Kröll, 61 auf Dominik Paris und 69 auf Christof Innerhofer (beide Südtirol). Wegen der Rennabsage holte sich der Norweger genau jene Kugel, die in seiner Sammlung noch fehlte. Svindal hat in der laufenden Saison auch bereits die Super-G-Wertung gewonnen.

Hirscher hat Gesamtweltcup fast fix
Hingegen verringerten sich die Chancen des 30-jährigen Svindal auf den Gewinn des Gesamtweltcups. Er hat drei Rennen vor Schluss unverändert 149 Zähler Rückstand auf den Salzburger Marcel Hirscher. "Ich bin glücklich, dass ich meine erste Abfahrtskugel habe, aber es tut mir leid, dass ich damit die große Chance verloren habe, Big Points für die Gesamtwertung zu machen. Nun ist es vorbei", ist sich der Norweger sicher. Am Donnerstag treten beide im Super-G an, wo die Vorteile auf Svindals Seite liegen. Im Riesentorlauf und Slalom hingegen ist Hirscher Sieganwärter. Am Programm für die Finalwoche gibt es übrigens nichts zu rütteln, findet ein Bewerb nicht am angesetzten Tag statt, wird er ersatzlos gestrichen.

Kröll: "Hätte ich mir vor der Saison nicht gedacht"
Auch wenn ihm der letzte Angriff auf die erfolgreiche Titelverteidigung nicht gegönnt war, war Kröll hochzufrieden mit dem zweiten Platz in der Wertung: "Das hätte ich mir vor der Saison nicht wirklich gedacht. Das ist eine gute Leistung. Sicher hätte es ab und zu ein bisserl besser gehen können, aber so ist es im Sport", sagte der 32-Jährige, der sich im April 2012 bei einem Motorrad-Unfall einen komplizierten Fußwurzelbruch zugezogen und eine verkürzte Vorbereitungszeit hatte.

Svindal für Kröll "ein würdiger Sieger"
Chance auf ein Rennen sah er keine. "Der Nebel war in der Früh schon da. Es war ein kurzes Fenster von einer halben, Dreiviertelstunde, aber das war zu kurz. Und dann ist es immer schlimmer geworden." Die Trophäe für Svindal geht für ihn sehr in Ordnung: "Er ist ein würdiger Sieger. Er ist Weltmeister und hat auch Weltcup-Abfahrten gewonnen. Meinen zweiten Platz werte ich wegen meiner Vorgeschichte im Sommer sehr hoch. Ich hatte eine konstante Saison. Ich bin sehr zufrieden, darauf kann ich nächste Saison aufbauen."

Svindal holt siebente kleine Kristallkugel seiner Karriere
Für Svindal ist es die siebente kleine Kristallkugel seiner Karriere. Der Modellathlet, der 2007 und 2009 den Gesamtweltcup gewonnen hatte, holte zuvor vier Disziplinwertungen im Super-G (auch in dieser Saison), eine im Riesentorlauf und eine in der Kombination. Svindal beendete übrigens die Regentschaft der Österreicher und Schweizer, die nach dem Erfolg von Lasse Kjus (NOR/1999) die Abfahrtskugel immer unter sich ausgemacht hatten.

ÖSV-Sportdirektor Pum über Absage enttäuscht
"Eine Absage ist natürlich immer schade. Und natürlich will man jede Chance auf eine Kugel nützen. Es ist aber nicht nur deshalb schade, sondern weil unseren Athleten diese technische Abfahrt gelegen und es auch noch um wichtige Punkte in den Startlisten für das nächste Jahr gegangen wäre. Die Piste war in einem Superzustand, leider hing im unteren Teil der Nebel drinnen", sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum. Im Training am Dienstag waren mit Hannes Reichelt, Matthias Mayer und Max Franz drei Österreicher voran gelegen.

Am Programm Hirschers ändert die Abfahrts-Absage übrigens nichts. "Der Plan ist, dass er im Super-G antritt. Das kann ihm sehr gut liegen da herunter", sagte Pum. Hirscher bestätigte: "Ich habe nicht darüber nachgedacht, dass ich wieder umdrehe und mir den Super-G zu Hause anschaue. Es ist ja nicht so, dass ich den hier nur wegen des Weltcups fahre. Es geht auch darum, wieder die Speed-Ski auszuprobieren."

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(Bild: KMM)



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