Nach Scheuch-Abgang

FPK-Ragger fordert: “Dörfler soll jetzt auch verzichten”

Österreich
07.03.2013 14:05
Erst drei Tage im Amt, droht FPK-Chef Christian Ragger alles hinzuwerfen. Er verlangt, dass nach Kurt Scheuch auch Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Landesrat Harald Dobernig auf das Landtagsmandat verzichten. Sollte das nicht der Fall sein, will Ragger seinerseits zurücktreten. Das wird er vermutlich nicht müssen: Dobernig hat bereits seinen Rückzug angekündigt, Dörfler überlegt noch.

"Krone": Haben außer Scheuch auch andere Verzichtserklärungen abgegeben?
Christian Ragger: Insgesamt rund zwei Drittel aller Abgeordneten auf den Wahllisten.

"Krone": Dörfler und Dobernig?
Ragger: Wir verhandeln. Ich halte es nicht für vernünftig, dass sie in den Landtag einziehen. Dörfler will noch nachdenken. Dobernig hat angekündigt, dass er verzichten wird. Bis zum Parteivorstand am Freitag muss alles klar sein.

"Krone": Bestehen Sie auf alle Verzichtserklärungen?
Ragger: Ja, ich bestehe darauf!

"Krone": Was tun Sie, wenn einer nicht dazu bereit ist?
Ragger: In dem Fall stelle ich mein Mandat zur Verfügung. Nur wenn wir am Freitag diese erste Hürde nehmen, steht einer weiteren Entwicklung der Partei nichts entgegen.

"Krone": Am Freitag entscheidet sich also auch Ihre politische Zukunft?
Ragger: Ja, am Freitag entscheidet sich auch mein Schicksal.

"Krone": Aus Ihrer Partei hört man die Forderung: Wenn es wirklich ein radikaler Neubeginn werden soll, müssten auch Sie zurücktreten.
Ragger: Wenn es gewünscht ist, werde ich weder das Abgeordneten- noch das Landesrat-Mandat ausüben. Der Bezirk Spittal steht aber bereits zu 100 Prozent hinter mir. Die anderen stimmen jetzt ab. Ich gehe davon aus, dass eine satte Mehrheit vorhanden sein wird, um mich zu wählen.

"Krone": Dennoch: Sie waren die vergangenen zehn Jahre in Spitzenfunktionen tätig. Tragen Sie da nicht Mitverantwortung am Wahldebakel?
Ragger: Natürlich habe ich meinen Anteil – wie alle anderen. Vom kleinen Funktionär bis zum höchsten haben wir in der Gesamtfunktion versagt.

"Krone": Es gibt auch Gerede über eine Parteispaltung.
Ragger: Wenn man glaubt, diese Partei in dieser Zeit noch einmal spalten zu müssen, werden die vernünftigen Kräfte sicher bei dieser Partei bleiben.

"Krone": FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache will, dass die FPK in der FPÖ aufgeht.
Ragger: Die FPÖ kann uns nicht auflösen, weil wir ein eigenständiger Partner sind. Die FPK ist ein Kuriosum in Österreich. Wir sind Partei nach dem Parteiengesetz und dem Vereinsgesetz. Wir werden mit der FPÖ verhandeln, wenn unsere Organisation neu aufgestellt ist.

"Krone": Also doch eine Wiedervereinigung?
Ragger: Zuerst halten wir unseren Parteitag ab. Der Wiedervereinigungsparteitag kann noch etwas dauern. Dann werden wir die FPÖ wieder als Mutter- und nicht mehr als Schwesterpartei haben.

"Krone": Zurück zu Dörfler, Scheuch und Dobernig: Wen hätten Sie statt ihrer denn gerne im Landtag?
Ragger: Das werde ich überlegen, wenn alle Verzichtserklärungen vorliegen.

"Krone": Soll die gesamte alte Mannschaft gehen?
Ragger: Es muss eine gute Mischung sein. Ich werde auf junge und auf bewährte Persönlichkeiten vertrauen.

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