Die Organisationen Peuples Solidaires, Sherpa und Indecosa-CGT stützen sich bei ihren Vorwürfen auf Angaben der in New York ansässigen Arbeitsrechtsorganisation China Labor Watch (siehe Infobox). Während Samsung in seinem Ethikcode zusage, niemanden unter dem gesetzlichen Mindestalter einzustellen, seien in einer für den Konzern produzierenden Fabrik in China zehn Kinder unter 16 Jahren beim Arbeiten angetroffen worden. Häufig müssten in Fabriken zudem unbezahlte Überstünden geleistet werden.
Klage einmalig in der Geschichte der französischen Justiz
Nach Angaben der drei Nichtregierungsorganisationen ist ihre Klage gegen Samsung in Frankreich "beispiellos". Noch nie habe sich die französische Justiz mit der Frage befassen müssen, ob die Nichteinhaltung von selbst aufgestellten ethischen Standards strafrechtlich belangt werden könne. Mit der Klage wollten die Organisationen dagegen vorgehen, dass ethische Selbstverpflichtungen zu reinen Marketingzwecken aufgestellt und dann nicht eingehalten würden.
Zuletzt hatte der taiwanesische Auftragsfertiger Foxconn für Schlagzeilen gesorgt. Das Unternehmen musste einräumen, in einem Werk im Osten Chinas Minderjährige (siehe Infobox) beschäftigt zu haben. Foxconn beschäftigt allein in China mehr als 1,4 Millionen Menschen und produziert fast vierzig Prozent aller weltweit erhältlichen Unterhaltungselektronik. Das Unternehmen zählt neben Samsung auch Unternehmen wie Sony, Nintendo, Dell, HP oder Apple zu seinen Kunden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.