Laut einer Aussendung der Polizei hatte die Frau in der Praxis eines Zahnarztes in der Stadt Salzburg ihre Lehre absolviert und war dann von ihrem Arbeitgeber angestellt worden. Im Sommer 2012 begann sie dann eigenmächtig, Behandlungstermine von Patienten zu verschieben und zwar auf Zeiten, in denen der Zahnarzt nicht in der Ordination war. Teilweise fing sie auch Patienten ab und vereinbarte eigene Termine.
Sie gab sich dabei als diplomierte Zahnärztin aus München und Vertretung "des erkrankten Zahnarztes" aus. Bei den Behandlungen ging die 23-Jährige dann gar nicht zimperlich vor: Sie bohrte, zog Zähne, fertigte Prothesen an und setzte diese sogar ein. Angefragte Zahlungsbestätigungen fälschte die Frau einfach mit dem Originalstempel der Praxis oder der eigenen Unterschrift.
10.000 Euro erschlichen
Aufgeflogen ist das kriminelle Treiben der jungen Frau erst, als die 23-Jährige für erbrachte Leistungen überhöhte Bargeldbeträge kassierte. Patienten beschwerten sich bei der Ärztekammer über die hohen Behandlungspreise, aber auch über die Qualität der Arbeit.
Die Kurpfuscherei war aber nicht das einzige Vergehen der Frau: So rief die Zahnarzthelferin zusätzlich Patienten am Telefon an und ersuchte um Geld. Als Erklärung für ihre Geldnot gab sie an, dass ihre Mutter erkrankt sei, oder, dass sie Begräbniskosten nach dem Tod ihrer Mutter begleichen müsse. In einem Fall übergab ihr ein 69-jähriger Patient knapp 10.000 Euro in bar.
Die Staatsanwaltschaft Salzburg ermittelt nun wegen schweren Betruges und Kurpfuscherei. In einer ersten Stellungnahme bekannte sich die Frau schuldig. Über ihr Motiv konnte die Polizei am Montag keine Angaben machen. Eine genaue Schadenssumme ist bis dato nicht bekannt, unklar ist auch, ob es noch weitere Geschädigte gibt.
Behandlungsfehler behob der Ex-Chef der Verdächtigen bei den betrogenen Patienten mittlerweile kostenlos.
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