Große Geste

Hirscher bedankt sich bei Konkurrent Neureuther

Sport
25.02.2013 16:06
Der 14. Podestplatz in dieser Saison war für Marcel Hirscher einer der wichtigsten. Dank Platz zwei im Garmisch-Riesentorlauf verlor der Weltcup-Titelverteidiger trotz Virusinfektion übers Wochenende nur fünf Punkte auf Verfolger Aksel Lund Svindal. Dass der angeschlagene ÖSV-Star auf Platz zwei fahren konnte, hatte er zu einem guten Teil Felix Neureuther zu verdanken. Der Deutsche hatte dem ÖSV-Star seinen Vertrauensarzt empfohlen, wofür sich Hirscher am Montag ausdrücklich bedankte.

Durch Neureuthers Tipp hatte Hirscher seine Magen-Darm-Erkrankung in den Griff bekommen. Ein Startverzicht des Salzburgers wäre womöglich vorentscheidend für den Weltcup gewesen.

"Es ist nicht normal, dass ein Konkurrent seinen Vertrauensheiler verrät. Auch wenn wir Freunde sind", zeigte sich Hirscher tief beeindruckt und dankbar. "Ich hätte daher gern auf Platz zwei verzichtet, wenn Felix dafür gewonnen hätte. Ihm gehört mein großer Dank."

Kopf-an-Kopf-Rennen um den Gesamtweltcup
Acht Rennen vor Schluss liegt Hirscher in der Gesamtwertung 209 Zähler vor Svindal. Allerdings kann der Norweger am kommenden Speed-Wochenende in Kvitfjell mit einem "Zweihunderter" wieder ganz nahe an Hirscher herankommen. Svindal hat zudem mit dem Riesentorlauf eine dritte starke Disziplin im Köcher, während Hirscher normalerweise "nur" Slalom und Riesentorlauf fährt. "Disziplinen, in denen man zudem viel leichter ausscheiden kann", warnte der Österreicher.

Der Trumpf des Technik-Spezialisten aus Annaberg ist vielmehr die Konstanz. 16:14:6 lautet sein Verhältnis im Weltcup an Starts, Podiumsplätzen und Siegen, sogar 18:16:7 inklusive der beiden WM-Einzelrennen. "Wenn mir weiter alles aufgeht, habe ich natürlich gute Chancen. Aber alleine die Routine gibt Aksel an sich die besseren Karten", glaubt Hirscher dennoch.

Svindal sieht Hirscher im Vorteil
War im Vorjahr der Schweizer Beat Feuz Hirschers großer Finalgegner, heißt er diesmal Svindal. Der Norweger schanzt allerdings seinerseits dem Titelverteidiger aus Salzburg schon seit dem Saisonbeginn die Favoritenrolle zu und weicht von dieser Marschroute auch jetzt nicht mehr ab. Gut möglich also, dass es wie im Vorjahr beim Finale wieder auf den Super-G ankommt und sich Hirscher am Ende doch noch einmal auf die schnellen Ski schwingen muss.

Durch die 80 Punkte für Platz zwei in Garmisch kann Hirscher Kvitfjell "beruhigt auslassen", sich in eine kurze Pause verabschieden, in der er die Folgen der WM-Anstrengungen endgültig auskurieren und am Samstag seinen 24. Geburtstag feiern kann. Eine große Party wird es aber wohl nicht geben.

Fast schon aufgegeben hat der Österreicher die Verteidigung der Riesentorlauf-Kugel, denn in dieser Disziplin hat Ted Ligety die klar besseren Karten. Hirscher ist dafür Favorit im Kampf um Slalom-Kristall, dem zweiten großen Ziel neben dem neuerlichen Gewinn der Gesamtwertung.

"Es ist schon genial, dass ich im darauffolgenden Jahr gleich wieder eine große Rolle im Kampf um die große Kugel spielen darf", gab sich Hirscher aber abgeklärt. Angesichts des bereits Erreichten sei es aber leicht verschmerzbar, sollte es mit dem Gesamtsieg diesmal doch nicht klappen, beteuerte er.

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(Bild: KMM)



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