Flüchtlinge gerettet

Bei Minusgraden fünf Tage in Lkw gepfercht

Österreich
19.02.2013 16:20
Kein Essen, kein Trinken, kein Licht – fünf Tage lang musste eine Gruppe iranischer Flüchtlinge bei Minustemperaturen in einem Lkw-Anhänger ausharren, ehe sie bei Haag (NÖ) von ihrem Martyrium erlöst wurde. Gerade noch rechtzeitig für einen fünfjährigen Buben – er war völlig dehydriert und abgemagert.

Eine Routinekontrolle beendete das Leid für die fünf Illegalen: Bei Haag holten Autobahnpolizisten Montagmittag den iranischen Sattelschlepper von der "West". Schnell war den Beamten klar: Die Fahrer hatten nicht nur die deklarierten getrockneten Datteln geladen – laute Klopfzeichen und verzweifelte Rufe drangen aus dem Hänger.

Umgehend wurde die Ladefläche geöffnet. Und den Polizisten bot sich ein furchtbares Bild: Sie schauten in die Gesichter von fünf erschöpften Flüchtlingen. Darunter auch ein fünfjähriger Bub – er war bereits völlig dehydriert und abgemagert. "Sein Gesundheitszustand war mehr als bedrohlich", so ein Beamter.

Notdurft in Plastiksackerln verrichtet
Fünf Tage lang – ohne Pause und Tageslicht – waren die Illegalen (darunter auch die Eltern des Buben) eingepfercht. Bei Minustemperaturen, ohne Essen, Trinken – ihre Notdurft mussten sie in Plastiksackerln verrichten. Gestohlene Datteln dienten als Noternährung.

In Istanbul waren die Flüchtlinge aus dem Iran in den Anhänger gestiegen – von wo aus es über die Balkanroute und Österreich nach Großbritannien gehen hätte sollen. Während die beiden iranischen Lkw-Fahrer im Alter von 32 und 61 Jahren nun in U-Haft sind, erholen sich die fünf Iraner im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele