Neue Konsole kommt

Sony hat nächste Generation der PlayStation enthüllt

Elektronik
21.02.2013 01:15
Der japanische Elektronikkonzern Sony hat bei einem spektakulären Event in New York sieben Jahre nach dem Start der PS3 deren Nachfolger vorgestellt. Die PlayStation 4 sei mit einem "PC mit Turbolader" vergleichbar, hieß es bei der Präsentation, die am Mittwoch um Mitternacht unserer Zeit stattfand. Das Herzstück des Geräts ist eine Achtkern-CPU mit integrierter Grafikeinheit, der acht Gigabyte pfeilschneller GDDR5-Speicher zur Seite stehen. Die Streamingtechnologie Gaikai ist integriert, sie streamt Spiele auf die PS Vita. Erste Titel wurden bereits angekündigt. Die Konsole selbst gab's allerdings nicht zu sehen.

Die wichtigste Neuerung an der PS4 ist ohne Zweifel die neue Hardware. Sony verabschiedet sich vom gemeinsam mit IBM entwickelten Cell-Prozessor der PS3 und setzt auf Komponenten, die auch aus dem PC-Sektor bekannt sind. Die neue Konsole soll zu Weihnachten erhältlich sein. Was sie kosten wird, ist noch nicht bekannt. Über ihr Aussehen ist ebenfalls noch nichts bekannt, da sich Sony noch nicht für ein endgültiges Design (siehe Infobox) entschieden hat.

Als Herzstück kommt ein Prozessor mit integrierter Grafikeinheit - vermutlich von AMD - zum Einsatz, der über acht Rechenkerne verfügt. Die Konsole soll acht Gigabyte schnellen GDDR5-Speicher beherbergen und auch eine Festplatte eingebaut haben. Durch den schnellen Arbeitsspeicher soll ein Datendurchsatz von 176 Gigabyte in der Sekunde erzielt werden können.

Controller mit Touchpad und "Share"-Button
Der neue Controller, der Dual Shock 4, wurde mit einem Touchpad ausgestattet und verfügt über einen "Share"-Button, über den Videomitschnitte aus den Games geteilt werden können. In den Controller, der seinem Vorgänger nachempfunden ist, ist zudem ein Lichtbalken integriert, der einerseits bei mehreren Spielern der Identifikation des richtigen Controllers dient, andererseits von einer Stereokamera erfasst und zur Spielsteuerung verwendet werden kann - ähnlich der von der PS3 bekannten Bewegungssteuerung Move. Laut "Engadget" wird der alte Move-Controller der PS3 auch von der PS4 unterstützt.

In Sonys neue Konsole ist die Spiele-Streamingtechnologie des von Sony gekauften Unternehmens Gaikai integriert. Damit sollen unter anderem Retro-Spiele, beispielsweise Klassiker von der PlayStation 3, auf die neue Konsole gestreamt werden können - ein kleiner Trost für die aufgrund der anderen Prozessorarchitektur der PS3 fehlende Abwärtskompatibilität der PlayStation 4.

Tatsächlich soll die PS4 auch einen Gaikai-Server integriert haben, über den Spiele auf die PS Vita, die Sony bei der Präsentation als perfekten Partner für die neue Konsole bezeichnet hat, gestreamt werden können.

PS4 forciert Social Gaming mit Freunden
Sonys neue Konsole soll zahlreiche Social-Gaming-Features bieten. Integrierte Videokompressionshardware soll stets die letzten paar Minuten eines Spieles aufzeichnen und es dem Spieler so möglich machen, besonders gelungene Spielmomente ohne Umwege über das Internet mit Freunden zu teilen. Beispielsweise über das neue soziale "Friends"-Netzwerk, das Sony seiner Konsole spendiert.

Dort können Freunde einander auch beim Spielen zusehen. Verantwortlich dafür ist erneut die verbaute Videokompressionshardware. Es soll dabei auch möglich sein, mit dem Freund, der gerade ein Spiel spielt, in Kontakt zu treten und ihn sogar zu unterstützen. Bei der Präsentation wurde als Beispiel die Möglichkeit genannt, einem Freund, dem man beim Spielen zusieht, in gefährlichen Situationen einen Heiltrank zuwerfen zu können.

PS4 kommuniziert mit Tablets, Smartphones und PS Vita
Die neue PlayStation soll mit zahlreichen Geräten zusammenarbeiten. Neben der bereits erwähnten PS Vita sollen auch Smartphones und Tablets mit entsprechenden Apps versorgt werden. So können Besitzer einer PS4 auch unterwegs in Kontakt mit ihren Freunden treten und beispielsweise die bereits angesprochenen Game-Videos ihrer Freunde ansehen.

Laut Sony wurden auch die Standby-Funktionen der Konsole verbessert. So soll es möglich sein, das Gerät einfach durch das Drücken des Ausschalters in einen Ruhezustand zu versetzen - mitten im Game. Wird der Power-Knopf erneut gedrückt, erwacht die Konsole aus ihrem Schlaf und erlaubt das Fortsetzen des Spiels an genau jener Stelle, an der es beendet wurde.

Sony lobt Multitasking-Funktionen
Auch die Multitasking-Fähigkeiten der neuen Konsole hebt Sony hervor. Updates und Downloads sollen problemlos im Hintergrund laufen können. Downloadspiele aus Sonys Online-Shop sollen schon während des Downloads gestartet werden können, sobald die zentralsten Dateien heruntergeladen wurden. Der Rest des Games wird dann im Hintergrund heruntergeladen.

Sony plant die Zusammenarbeit mit Online-Plattformen wie Facebook und Ustream. Über die Websites sollen Inhalte, also Spielevideos und dergleichen, geteilt werden können. Der Konzern verspricht, die neue Konsole werde den Spieler "kennenlernen" und sich an seine Bedürfnisse anpassen. Das soll durch die Analyse des Download- und Spielverhaltens bewerkstelligt werden, berichtet "Gizmodo".

Unreal Engine 4: Beeindruckende Grafikdemo gezeigt
Die beeindruckenden grafischen Fähigkeiten der neuen Konsole wurden mit einer Reihe von in Echtzeit berechneten Grafikdemos präsentiert, darunter eine Demo der Unreal Engine 4 von Epic Games. Die spektakulären Bewegtbilder lassen erahnen, dass großes Potenzial in der Konsole steckt.

Auch erste Spiele wurden bereits angekündigt. Eines davon nennt sich "Knack" und versteht sich als schräges Action-Spiel, in dem der Spieler in die Rolle eines aus Hunderten Teilen bestehenden Roboters schlüpft, der seine Form verändern kann. Außerdem angekündigt: das grafisch beeindruckende Actiongame "Killzone: Shadow Fall", Blizzards "Diablo 3", "Watch Dogs" und das spektakuläre Rennspiel "Driveclub". Auch "Destiny", das neue Spiel der "Halo"-Macher, kommt auf die PS4 - samt Exklusivinhalten. Erste Screenshots von "Killzone: Shadow Fall" und "Knack" gibt's in der Infobox.

Blu-Ray-Laufwerk und keine Gebrauchtspielsperre
Auf der Veranstaltung machte Sony zwar keine Angaben über das Laufwerk in der PlayStation 4, Berichten des Technikblogs "Engadget" zufolge dürfte die Konsole jedoch mit einem 6x-BluRay-Laufwerk aufwarten.

Die Befürchtung vieler Spieler, Sony könnte bei seiner neuen Konsole eine Gebrauchtspiel-Sperre einführen, hat sich nicht bewahrheitet. Wie Sony-Manager Shuhei Yoshida gegenüber "The Verge" klarstellt, werde ein derartiges System nicht eingeführt. Gebrauchtspiele sollen tadellos laufen.

Sony kommt Microsoft mit Neuankündigung zuvor
Da die neue Konsole im Grunde auf PC-Komponenten basiert, sollen PC-Spiele laut Sony sehr einfach auf die neue PlayStation portiert werden können. Die Multimedia-Features will der Konzern mithilfe zahlreicher Partner ausbauen, darunter der US-Streamingdienst Hulu und der Onlinehändler Amazon, der auch Streamingvideos anbietet.

Mit der Vorstellung kommt Sony dem Rivalen Microsoft zuvor, dessen Xbox 360 ebenfalls in die Jahre gekommen ist. Beobachter erwarten, dass der Windows-Hersteller noch bis zum Jahresende einen Nachfolger präsentieren wird. Nintendo hatte seine neue Wii U pünktlich zum Weihnachtsgeschäft im November auf den Markt gebracht, sie verkauft sich allerdings schlechter als erwartet.

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