Demokratie-Eklat

Teddys bescheren weißrussischem Soldaten Haft

Ausland
19.02.2013 12:16
Am 4. Juli letzten Jahres wurden aus einem schwedischen Kleinflugzeug Teddybären mit Protestlosungen für mehr Demokratie über dem autoritär regierten Weißrussland abgeworfen. Was bereits zu einem diplomatischen Eklat mit Schweden führte, hat nun auch für einen weißrussischen Grenzsoldaten Folgen: Weil der Mann die Obrigkeit nicht über das Flugzeug informierte, muss er zwei Jahre hinter Gitter.

Der namentlich nicht genannte Mann sei vom obersten Gerichtshof in Weißrussland am Montag zum Absitzen der Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis verurteilt worden, berichten unter anderem Radio Free Europe/Radio Liberty und die Nachrichtenagentur AP.

Die Protestaktion war von der schwedischen Werbeagentur Studio Total durchgeführt worden - die Teddybären habe man verwendet, nachdem auch weißrussische Demonstranten Stofftiere mit Slogans eingesetzt hatten, so die Erklärung damals. Das Flugzeug kam über Litauen in den weißrussischen Luftraum, rund tausend Teddybären mit kleinen Plakaten wie "Redefreiheit jetzt" oder "Wir unterstützen Weißrusslands Kampf für Rede- und Pressefreiheit" wurden über Vororten der Hauptstadt Minsk abgeworfen.

Nachdem Weißrussland die Aktion zuerst zu vertuschen versuchte, sorgte sie nach einigen Tagen für ein Köpferollen: Diktator Alexander Lukaschenko feuerte den Außenminister, den Chef der Luftwaffe sowie des Grenzschutzes, weitere ranghohe Vertreter der weißrussischen Führung wurden verwarnt. Zudem kam es zu einem diplomatischen Eklat mit Schweden - jedes Land wies den jeweils anderen Botschafter aus.

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