Bein verloren

Jan (9): “Das Heimweh schmerzt am meisten”

Österreich
19.02.2013 09:24
Er wäre so gerne endlich wieder daheim. Der neunjährige Jan aus dem oberösterreichischen Bruck-Waasen liegt seit seinem schrecklichen Ski-Unfall am Hochficht, bei dem er ein Bein verlor, schon fünf Wochen im Linzer UKH. Der sonst so fröhliche und quicklebendige Bub ist noch schwach und apathisch. Anfang März kommt er für drei Monate auf Reha – dann erst darf Jan wieder heim.

Wie ein Häufchen Elend hockt Jan zusammengekrümmt auf der Bettkante. Sein schmal gewordenes Kindergesicht ist ganz blass und gezeichnet von den Strapazen der vergangenen Wochen, ihm fällt noch jede Bewegung sichtlich schwer.

Mutter Sabine S. kümmert sich rührend um ihn. Sie ist während der Woche im Spital, am Wochenende übernimmt ihr Lebenspartner die Betreuung. Nur dann hat die Mutter auch Zeit für ihr Baby Fabian. Die Oma kümmert sich inzwischen um den fünf Monate alten Säugling. "Anders geht es leider nicht. Zum Glück haben wir beide große Familien, die uns toll unterstützen", erzählt sie.

"Jede Woche kommt ein Packerl für den Jan"
Eine ganz große seelische Unterstützung erhält Jan von seinen 23 Mitschülern in der dritten Volksschulklasse und von seiner Lehrerin Gertraud Peham. Mutter Sabine: "Jede Woche kommt ein Packerl für den Jan. Jedes Kind hat für ihn eine Zeichnung gemacht und in ein Herz was Nettes hineingeschrieben (siehe weitere Bilder). Er hat auch einen Polster mit einem aufgedruckten Klassenfoto bekommen und seine Lehrerin, die Frau Peham, hat ihm schon drei Mal wunderschöne Karten mit Genesungswünschen geschrieben. Es tut Jan gut, dass er weiß, dass die anderen Kinder noch an ihn denken."

Der Neunjährige hat seit dem furchtbaren Ski-Unfall am 13. Jänner ein echtes Martyrium erlebt. Jan wurde ins Linzer UKH geflogen. Dort gelang es einem mehrköpfigen Chirurgenteam zunächst, den im Kniegelenk abgetrennten Unterschenkel anzunähen. Doch tags darauf musste der Körperteil doch endgültig abgenommen werden. Nach dem Eingriff bekam Jan eine hochgefährliche Sepsis. Und als er endlich aus dem künstlichen Tiefschlaf geweckt werden konnte, musste der Bub zum posttraumatischen Belastungssyndrom auch noch einen regelrechten Entzug durchmachen. Erst am Freitag durfte Jan die Intensivstation verlassen.

Sehnsucht nach zu Hause bleibt noch unerfüllt
"Das Heimweh schmerzt am meisten" – Jan vermisst seinen Bruder Fabian, der nicht in die Intensivstation durfte, und seinen Hund "Juli". Doch erst steht die Reha bevor, so Primar Stephan Kapral zur "Krone". "Wir haben schon alles für die dreimonatige Rehabilitation in Bad Häring vorprogrammiert. Ich bin überzeugt, wenn die Prothese erst richtig sitzt und Jan eine lange Hose trägt, wird man nicht mehr merken, dass er so eine starke Behinderung hat. Bei Matthias Lanzinger würde man es auch nicht glauben."

Die "Krone"-Familie unterstützt Jan nach dem Schicksalsschlag mit Spenden aufs "Krone"-Sonderkonto bei der Hypo-Bank: Kontonummer 60.000-7 (BLZ 54.000).

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