"Sei kein Feigling!"

Wahlkampf in NÖ: Stronach und Pröll teilen kräftig aus

Österreich
14.02.2013 23:15
Der Polit-Mehrkampf um Niederösterreich geht in die heiße Phase. Am Donnerstag begannen sowohl die ÖVP unter der Leitung von Landeshauptmann Erwin Pröll als auch das Team Stronach unter der Führung des austro-kanadischen Milliardärs Frank Stronach ihren Wahlkampf. Dabei schoss sich Stronach vor allem auf Pröll ein: "Er hat noch nie einen einzigen Euro aus seiner Tasche rausgegeben für das Wohl der Niederösterreicher." Pröll wiederum versprach, wer ihn wähle, kaufe nicht die "Katze im Sack".

Stronach richtete seine Worte aus Tulln an den derzeit amtierenden Landeshauptmann. Nach recht verhaltener Stimmung zu Beginn heizte der Spitzenkandidat und Parteigründer den rund 1.500 Gästen am Messegelände mit harten Worten an Pröll und die Bundesregierung ein. Während der schwarze Spitzenkandidat laut Stronach noch "nie einen einzigen Euro aus seiner Tasche" für die Landesbevölkerung ausgegeben habe, habe der Austro-Kanadier sehr wohl "ungefähr 500 Millionen" in Niederösterreich investiert und 2.000 Leute beschäftigt.

Er trete nun an, um Pröll so darzustellen, "wie er wirklich ist": "Er ist der größte Schmähtandler, der größte Schuldenmacher und der größte Verhinderer, und er sagt nicht die Wahrheit", führte Stronach aus. "Ich glaub', der Erwin Pröll mag Niederösterreich gar nicht. Er hat sein Geld im Ausland investiert", rief Stronach in die johlende Menge, bevor er den Landeshauptmann zum wiederholten Mal zu einer direkten Konfrontation einlud: "Erwin Pröll, sei ein Mann, kein Feigling!"

Stronach: "Hoffe, war nicht zu grob zu Herrn Pröll"
Auch an die Adresse der Bundesregierung gab es die bereits bekannte Kritik, dass diese nur Schulden mache und von der Wirtschaftskammer und den Banken gestellt werde. Zum Ende seiner Rede warb Stronach eifrig für sich und sein "junges Team". "Wir brauchen wieder einen Spirit, wir brauchen wieder einen Geist", appellierte er an seine Zuhörer. "Ich glaube, ich kann das erreichen." Er hoffe jedenfalls, "ich habe euch ein bisschen inspiriert" und "ich war nicht zu grob zu Herrn Pröll".

Pröll: "Wir setzen uns zur Wehr, Herr Milliardär"
Dass dieser nicht so zartbesaitet ist und durchaus auch austeilen kann, bewies Pröll in Schwechat vor rund 4.000 Sympathisanten. Für ihn sei die Landtagswahl am 3. März "ein Tag der Entscheidung über den künftigen Weg des Bundeslandes".  "Die niederösterreichische Volkspartei steht für Arbeit, Klarheit, Erfahrung und Sicherheit", betonte er. Wer ihn wähle, kaufe nicht die Katze im Sack.

Das Match laute "alle gegen einen" oder auch "alle gegen uns", steckte der Landeshauptmann gleich zu Beginn seiner Rede die Positionen der politischen Konkurrenz ab. Acht Listen haben das Ziel, die absolute ÖVP-Mehrheit zu brechen. Das sei in einer Demokratie ohne Frage legitim, aber "kein Zukunftsprogramm für das Land". Die zahlreichen neuen Parteien bezeichnete Pröll als "Sammelsurium an Typen - von Piraten über religiöse Fanatiker bis zu jenen, die glauben, die Politik kaufen zu können" - hier spielte er auf Stronach an. Aber das Vertrauen der Menschen könne man nicht kaufen, das müsse man sich jahrelange harte Arbeit erwerben - "das haben wir getan, andere sicher nicht", so Pröll.

Pröll kritisierte auch die Ankündigung Stronachs, trotz seiner Position als Listen-Erster für das Team Stronach nicht in den Landtag einziehen zu wollen: "Mit der Demokratie spielt man nicht." Stronach sei jedes Mittel recht, um auf sich aufmerksam zu machen. Er, Pröll, halte Beschimpfungen schon aus, aber das Land als Diktatur und Saustall zu beschimpfen, gehe eindeutig zu weit: "Dagegen setzen wir uns zur Wehr, Herr Milliardär."

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