"Krone"-Interview

Schröcksnadel: “Hat Hermann das selbst geschrieben?”

Sport
12.02.2013 17:00
Zur Halbzeit der Ski-Weltmeisterschaften hat die "Krone" den ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel zum Talk über die brennenden Themen der ersten Woche in Schladming gebeten. Dabei äußerte der Ski-Tausendsassa leise Zweifel daran, dass Hermann Maier seine in einem Blog geäußerte Kritik an ÖSV-Trainern und -Funktionären tatsächlich selbst formuliert hat.

"Krone": Herr Präsident, haben Sie schon die Kritik von Hermann Maier am ÖSV gelesen?
Peter Schröcksnadel: Nein, ich interessiere mich nicht für Facebook, Internet-Geschichten und so ein Zeug.

"Krone": Er hat auf seinem Raiffeisen-Blog unter anderem getextet, dass unsere Trainer und Funktionäre eingehend zu hinterfragen sind.
Schröcksnadel: Hat er das überhaupt selbst geschrieben? Bei solchen Sachen ist doch alles möglich!

"Krone": Und der Inhalt stört Sie gar nicht?
Schröcksnadel: Der Hermann und ich sind so gut, dass ich eines ganz sicher weiß - wenn er mir etwas zu sagen hat, dann tut er das persönlich.

"Krone": Ist seine Kritik nicht doch auch berechtigt?
Schröcksnadel: Ich bin ja froh, wenn er mit Verbesserungsvorschlägen kommt. Aber wie gesagt: Ich weiß, dass er mir das selbst mitteilt und nicht via Internet.

"Krone": Bei der WM-Eröffnungsfeier spielte ja der "Herminator" neben dem Terminator Arnold Schwarzenegger eine wichtige Rolle - es gab viel Kritik an dem "nationalen Pathos" dieser Zeremonie. Was sagen Sie diesen Menschen?
Schröcksnadel: Dass wir halt Österreicher sind - und dass wir uns der Welt präsentieren wollten, wie wir sind: Da gehören eben Hymne, Austropop und Lipizzaner dazu. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver traten Indianer auf, und bei uns wird halt gejodelt. Das ist eben ein Teil unserer Identität. Wem das nicht passt, der soll zu den Indianern gehen, dort gefällt's ihm vielleicht besser.

"Krone": Viele Skifans fühlen sich ohnehin schon wie am Marterpfahl, weil sie mehr Medaillen erwartet haben...
Schröcksnadel: Wir auch, keine Frage. Aber abgerechnet wird am Schluss: Da ist noch einiges drinnen!

"Krone": Ist der Druck auf unsere Athleten zu groß?
Schröcksnadel: Der ergibt sich bei einer Heim-WM selbstverständlich. Auch der Hermann hat 2001 in St. Anton keine Goldene gewonnen - und die Maria Riesch vor zwei Jahren in Garmisch auch nicht. Da zeigt jeder Nerven.

"Krone": Dafür sind die Titelkämpfe von der Organisation her sicher die beste Weltmeisterschaft aller Zeiten - das stimmt Sie wohl glücklich?
Schröcksnadel: Auch hier gilt, abgerechnet wird am Ende. Aber bis jetzt sind wir tatsächlich äußerst zufrieden. Wir haben schon über 150.000 Zuschauer gehabt, eine fantastische Zahl. Und die Fans sind unglaublich fair, sie feuern alle Läufer an, es gibt hier keinen Nationalismus. Das ist die beste Werbung für Österreich.

"Krone": Sieht das der Weltverband auch so?
Schröcksnadel: Ja! Ich komme gerade von einer FIS-Sitzung, und da waren alle voll des Lobes für uns.

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(Bild: KMM)



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