Glasklare Worte

Marcel Hirscher: “Die USA haben uns längst überholt”

Sport
12.02.2013 11:20
Mit Romed Baumann freute sich am Montag auch Marcel Hirscher kräftig mit. "Das war ein Durchschnaufer für ganz Österreich. Und diese Medaille nimmt sicher auch Druck von mir", meinte der Salzburger nach der Kombi-Bronzemedaille des Tirolers. Zur Stimmung in Schladming meinte Hirscher nach seinem ersten WM-Abend vor Ort: "Unglaublich, ein Wahnsinn, genial." Baumanns Bronzene ändert für den 23-Jährigen aber nichts an der Tatsache, dass das Image von Österreich als Skination Nummer eins längst überholt ist.

"Man braucht nur ein bisschen recherchieren. Dann weiß man, was los ist. Die USA haben uns längst überholt, die sind weit vor uns. Da hat sich viel geändert in den letzten Jahren", sagte Hirscher angesichts der Erfolge von Ted Ligety, Bode Miller, Lindsey Vonn oder Julia Mancuso vor allem bei den "Big Events" WM und Olympia.

Insofern fand der Sieger des Gesamtweltcups die Kritik von Hermann Maier an den Strukturen und Funktionären im ÖSV durchaus angebracht. Maiers Worte seien ein Denkanstoß, "ob etwas verändert gehört oder nicht".

Hirscher vertraut auf sein "Team im Team"
Hirscher selbst ist von diesen Strukturdiskussionen nur am Rande betroffen. Denn der Superstar bewegt sich mehr oder weniger in seiner eigenen Welt und vertraut auf ein "Team im Team". "Ich gehe meinen eigenen Weg. Ich genieße meine Freiheiten, und das schätze ich auch sehr", sagte Hirscher, der seinen Vater Ferdinand und Servicemann Edi Unterberger ständig um sich hat.

Dass das bei seinen Teamkollegen mitunter nicht wirklich gut ankommt, ist Hirscher bewusst, aber auch egal. "Ja sicher, für mich gibt's Extrawürste. Ich mag prinzipiell auch keine Extrawürste. Aber wir sind erfolgreich damit, und dadurch gibt es auch keine Kritik. Es geht nicht um irgendwelche Sympathiepunkte, sondern um sportliche Erfolge", meinte der Annaberger übers "System Hirscher".

Hirscher wäre schon mit einer Medaille zufrieden
In den drei bisherigen WM-Bewerben gab es für die ÖSV-Herren nur eine Bronzene zu feiern. Dass Hirscher nun bereits als der letzte mögliche "Retter der Nation" gehandelt wird, bringt ihn nur zum Schmunzeln. Hirscher betonte, dass er überglücklich wäre, wenn er in Schladming eine Medaille gewinnen würde. Schließlich wäre es seine erste bei einem Großereignis. "Ich kann eh nur versuchen, meine Leistung zu bringen. Wenn ich keinen Fehler mache, bin ich auf dem Stockerl. Wenn ich einen zu viel mache, dann nicht."

Die Woche vor seiner Anreise nach Schladming hat Hirscher perfekt genützt. Fünf Tage hat er trainiert, einen Tag pausiert. Und kurz vor der Abfahrt hat er dann noch bei einer Skitour den Kopf freibekommen.

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(Bild: KMM)



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