Waffengegner-Hohn

USA: Magazin für Sturmgewehr aus dem 3D-Drucker

Elektronik
12.02.2013 10:42
Nur wenige Wochen nach dem Amoklauf an einer Volksschule im US-Bundesstaat Connecticut sorgt eine Gruppe von Waffennarren in den USA für Wirbel: Mithilfe eines 3D-Druckers hat die Gruppe "Defense Distributed" ein Sturmgewehr-Magazin "gedruckt", mit dem sich 30 Schuss abfeuern lassen. Befürworter strengerer Waffengesetze in den USA verhöhnt die Gruppe mit der Namensgebung des Magazins.

"Cuomo Mag" nennen die Waffennarren ihr Magazin – nach Andrew Cuomo, dem Gouverneur von New York. Dieser hatte erst im letzten Monat ein Gesetz unterzeichnet, das Magazine mit mehr als sieben Schuss Munition verbietet. "Defense Distributed" hatte damals angekündigt, einfach Magazine zu drucken, falls man keine mehr kaufen könne. Jetzt hat die Gruppe ihre Drohung wahr gemacht – und verhöhnt den Waffengegner auch noch durch die Namensgebung ihres Werks.

Es handle sich bei dem Magazin um eines für das Sturmgewehr AR-15. Es fasse 30 Schuss. Erste Tests des gedruckten Magazins seien positiv verlaufen, gibt die Gruppe gegenüber dem US-Computermagazin "Wired" zu Protokoll. Anfängliche Versionen des Eigenbau-Magazins hätten zwar noch Ladehemmungen gehabt, die aktuelle Version funktioniere aber klaglos.

Auf Schießstand 342 Schuss abgegeben
Auf einem Schießstand in Texas habe die Gruppe insgesamt 342 Schuss mit dem Magazin abgegeben, sagt der Jus-Student Cody Wilson, der Gründer der Gruppe. Das nächste Projekt der Gruppe sei nun ein noch größeres Magazin mit 40 Schuss für Sturmgewehre des Typs AK-47 Kalaschnikow.

Die Gruppe hat ein Video des Waffentests auf YouTube hochgeladen. Es wurde allerdings wieder von der Videoplattform genommen, nachdem einige Beschwerden eingelangt waren. Das Video sei entfernt worden, "weil einige tolerante Liberale es als unangebracht markiert haben", schreibt "Defense Distributed" im eigenen Blog. Das Video (siehe oben) wurde mittlerweile erneut hochgeladen.

"Defense Distributed": Kein unbeschriebenes Blatt
Die Gruppe "Defense Distributed" ist kein unbeschriebenes Blatt. Die Gruppe hat schon 2012 für Schlagzeilen (siehe Infobox) gesorgt, als sie versuchte, mithilfe einer Crowdfunding-Plattform einen 3D-Drucker für den Druck von Waffen zu leasen. Das Projekt wurde von der Crowdfunding-Plattform Indiegogo entfernt, der Gruppe gelang es jedoch trotzdem, genug Geld für die Beschaffung eines 3D-Druckers aufzutreiben.

Die Gruppe bestellte anschließend einen 3D-Drucker vom Marktführer Stratasys. Als das Unternehmen erkannte, wem man da einen 3D-Drucker verkauft hatte, wurde dieser wieder eingezogen. Trotz des heftigen Gegenwinds ist es der Gruppe mittlerweile gelungen, erste Waffen-Prototypen zu drucken und zu testen. Das Thema beschäftigt mittlerweile längst auch die US-Regierung. Ein Abgeordneter habe erst kürzlich dazu aufgerufen, Magazine aus dem 3D-Drucker zu verbieten, heißt es auf der Website.

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