Nach Bronze-Gewinn

Medaille für Nicole Hosp “Belohnung und Balsam”

Sport
08.02.2013 17:42
Nicole Hosp hat am Freitag bei der Ski-WM in Schladming die Bronzemedaille in der Super-Kombination gewonnen – die erste Medaille für das sonst so erfolgsverwöhnte ÖSV-Team. Was ihr dieser dritte Platz bedeutet, erzählt sie im Interview.

Sie haben eine schwierige Zeit hinter sich. Wie geht es Ihnen nun nach dem Medaillengewinn?
Hosp: Das ist ein großartiger Tag. Die vergangenen drei Jahre waren ein harter Kampf für mich. Es ist eine Belohnung und Balsam auf der Seele. Ich habe viel gearbeitet. Daheim eine WM-Medaille zu gewinnen, ist einfach nur großartig. Das ist ein Riesen-Highlight.

Nach zwei Bewerben hatte Österreich noch keine Medaille. Haben Sie den Druck gespürt?
Hosp: Der Druck war groß. Wenn man sich die ganzen Leute anschaut, die Atmosphäre, es ist einfach nur ein Hammer. Die Leute haben sich eine Medaille verdient. Das war jetzt wichtig, dass ein Riesendruck von der ganzen Mannschaft wegfällt und die Fragen nach Medaillen, warum wir keine gewinnen. Weltmeisterschaften haben immer eigene Gesetze, aber es ist trotzdem wichtig, dass im Land viele Medaillen sind.

Sie haben eine starke Abfahrt abgeliefert. Was sagte Ihnen das für den Slalom?
Hosp: Die Abfahrt war gut, wie in der Vergangenheit. Im Mittelteil habe ich einen Fehler gemacht. Aber ich hatte eine gute Ausgangsposition für den Slalom - mit nicht zu viel Zeitrückstand. Der Slalom war gut, aber hart, denn er war knifflig gesteckt und es waren Spuren drinnen. Es war nicht leicht, aber ich habe es gut gemacht. Ich habe von Kind an die Fähigkeit, mich nicht von Druck beeindrucken zu lassen. Ich weiß, worauf es ankommt. Gott sei Dank ist es mit einer Medaille belohnt worden.

Ärgert es Sie, dass die Super-Kombi nicht diese Wertschätzung bekommt?
Hosp: Ja, es ist schade, dass sie kleingeredet wird. Du musst in zwei Disziplinen sehr gut Ski fahren. Der ganze Aufwand, der lange Tag. Innerhalb von kurzer Zeit vom Material her umstellen. Es gibt schon einige, die in beiden Disziplinen sehr gut fahren können, es ist in keinem Fall eine geschenkte Medaille. Eigentlich sieht man den perfekten Skifahrer.

In diesem Winter lief es nicht nach Wunsch. Wie kam es trotzdem zu dieser Medaille?
Hosp: Ich habe mich sehr gut vorbereitet, aber es ist schwierig losgegangen. Ich habe mir hart getan, meine Leistungen umzusetzen, materialmäßig haben wir einiges umgestellt. In Maribor habe ich den Knopf gefunden, ich hoffe, der ist nun für immer weg. Ich habe einen neuen Ski bekommen, der taugt mir irrsinnig. Seit ich den habe, mache ich bedeutend weniger Fehler. Ich merke, dass ich im Slalom wieder zu alter Stärke komme. Im Spezialslalom werde ich wieder angreifen. Ich hatte heute mit Startnummer 22 Bestzeit im Slalom, das war sehr positiv. Den Schwung werde ich mitnehmen.

Haben Sie in der schwierigen Zeit ans Aufhören gedacht?
Hosp: Freilich. Wenn es überhaupt nicht mehr läuft und du alles probierst und nichts funktioniert, fragst du dich schon öfters mal, ob das überhaupt noch einen Sinn macht, ob ich das noch draufhabe, ob ich mir das überhaupt noch antun mag. Ich habe mir das sehr oft überlegt und bin immer wieder zu dem Schluss gekommen, dass ich einfach nach wie vor extrem gern Ski fahre. Es ist meine Leidenschaft. Ich möchte dafür kämpfen. Heute hat es sich wieder gelohnt. Mein Freund Roland hat mir sehr viel geholfen, er ist immer hinter mir gestanden. Aber die Entscheidung muss man selbst treffen.

Vor zehn Jahren haben Sie die erste Medaille gewonnen, nun nach sechs Jahren Pause wieder eine und die insgesamt siebente. Was wollen Sie noch erreichen?
Hosp: Olympia-Gold.

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(Bild: KMM)



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