Die protokollierten Anträge zielen dabei insbesondere auf Websites ab, die Links zu urheberrechtlich geschütztem Material verbreiten. Ein Großteil der Löschanträge befasst sich etwa mit den Domains downloads.nl, filestube.com und mp3s.pl, über die Links zu illegalen Musikdownloads angeboten werden.
Dabei kommen die Löschanfragen nicht nur von der Interessensvertretung RIAA selbst, sondern auch von ihren Mitgliedern, also einzelnen Plattenlabels. Besonders in den letzten Monaten verzeichnete Googles Transparency Report eine regelrechte Flut an Löschanträgen, die von der RIAA und ihren Mitgliedern eingebracht wurden, mittlerweile beläuft sich die Lawine an Anträgen offenbar auf Hunderttausende pro Woche.
Google ist zur Prüfung von Löschanträgen verpflichtet
Der Website "Digital Music News" zufolge könnte das daran liegen, dass Google gesetzlich nicht zur Löschung von Suchergebnissen verpflichtet ist – es sei denn, es geht ein Löschantrag ein. In diesem Fall muss der Suchmaschinenkonzern dem Antrag auf den Grund gehen und gegebenenfalls den beanstandeten Link löschen. Selbst, wenn eine Flut solcher Anträge eingelangt, ist Google immer noch dazu verpflichtet, jeden einzelnen zu überprüfen.
Die Strategie der RIAA scheint klar: Man hofft, die User durch die Löschung von Millionen Google-Suchergebnissen am Download von urheberrechtlich geschütztem Material zu hindern. Es ist allerdings fraglich, ob dieser Plan langfristig fruchten wird, schließlich gehen auch jeden Tag massenhaft neue Links zu Raubkopien online. Das Vorgehen der RIAA gleicht also einem Katz-und-Maus-Spiel mit den Raubkopierern, das auf dem Rücken von Google ausgetragen wird.
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