Blackberry 10 ist da

Aufholjagd beginnt: RIM präsentierte zwei neue Geräte

Elektronik
30.01.2013 19:01
Der kanadische Smartphone-Pionier RIM hat am Mittwoch sein neues Betriebssystem Blackberry 10 präsentiert und erste Geräte mit der neuen Software vorgestellt: den Blackberry Z10 mit Touchscreen und den Blackberry Q10 mit physischer Tastatur. Um die Verbundenheit mit der Marke zu demonstrieren, änderte das kanadische Unternehmen sogar seinen Namen. Statt Research in Motion soll die von Thorsten Heins geleitete Firma nun Blackberry heißen, genauso wie die Handys.

Der neue Blackberry Z10 verfügt über ein 4,2 Zoll großes Touch-Display mit einer Auflösung von 1.280 mal 768 Pixeln. Im Inneren verrichtet ein mit 1,5 Gigahertz taktender Qualcomm Snapdragon-S4-Prozessor mit zwei Kernen seinen Dienst, die Arbeitsspeicher-Ausstattung beträgt üppige zwei Gigabyte. Der interne Speicher beläuft sich auf 16 Gigabyte und lässt sich mittels micro-SD-Karte erweitern.

Der Z10 funkt über LTE, NFC, WLAN und Bluetooth 4.0 und verfügt über zwei Kameras. Jene an der Rückseite bietet acht, jene an der Vorderseite zwei Megapixel Auflösung. Der Z10 soll in den USA ab Mitte März erhältlich sein.

Die Tastatur-Variante Q10 hat einen Touch-Screen mit 3,1 Zoll Diagonale und einer Auflösung von 720 mal 720 Pixeln sowie eine physische Tastatur zum Tippen, das Innenleben gleicht dem des Z10. Der Q10 kommt ebenfalls mit einer 1,5 Gigahertz schnellen Dual-Core-CPU, zwei Gigabyte RAM, 16 Gigabyte erweiterbarem Flash-Speicher und NFC. Der Tastatur-Blackberry soll in den USA ab April erhältlich sein. Beide Geräte soll es in weiß oder schwarz geben. Preise wurden nicht genannt.

Blackberry 10 unterscheidet sich stark von der Konkurrenz
Das neue Betriebssystem, an dem Blackberry rund zwei Jahre gearbeitet hat, unterscheidet sich in der Bedienung deutlich von anderen Plattformen auf dem Markt. Blackberry 10 soll einen schnellen Wechsel zwischen Anwendungen ermöglichen und neue Nachrichten an einem Ort sammeln. Eine intelligente Software-Tastatur soll das Tippen auf dem Touchscreen erleichtern. Ein wichtiges Feld für die Zukunft sei die Verbindung zur Elektronik im Auto sowie Haushalts- oder Gesundheitstechnik, kündigte Heins an.

Vor allem will Blackberry die Geschäftskunden zurückgewinnen, die bisherige Stammkundschaft. Die neue Software ermöglicht eine strikte Trennung zwischen Beruflichem und Privatem. So kann ein Firmen-Administrator die geschäftlichen Daten eines Mitarbeiters kontrollieren, ohne dessen private Fotos oder E-Mails anzurühren. Diese Funktion heißt Blackberry Balance.

Blackberry Hub sammelt Mitteilungen aus allen Quellen
Beim Blackberry Hub wiederum laufen alle Nachrichten zusammen - egal ob E-Mail, Twitter, Facebook oder Mitteilungen aus anderen Sozialen Netzwerken. Das soll für einen schnellen Überblick sorgen, ohne extra Apps der einzelnen Dienste starten zu müssen. Erste Tester waren durchaus angetan von den Funktionen und auch die App-Auswahl scheint zu stimmen.

Weitere neue Funktionen des Betriebssystems: Videotelefonie, bei der auch der Blackberry-Bildschirminhalt übertragen werden kann und das Notiz-Tool "Blackberry Remember", das sich auch mit Outlook und Evernote verbinden lässt. Die Kamerasoftware kommt mit einer Best-Shot-Funktion, bei der aus einer Reihe von in Serie aufgenommenen Bildern das Beste ausgewählt werden kann und eingebauten Bildbearbeitungs-Features. Die App "Story-Maker", mit der sich Videos und Bilder zu kurzen Geschichten aneinander reihen und mit Musik hinterlegen lassen, komplettiert die Neuerungen im Betriebssystem selbst.

70.000 Apps zum Start von Blackberry 10
Es scheint Blackberry gelungen zu sein, zahlreiche App-Entwickler von seinem neuen Betriebssystem zu überzeugen. Zum Start gebe es bereits rund 70.000 Apps für das neue System, so Heins. Darunter seien SAP-Anwendungen ebenso wie der beliebte Nachrichtendienst WhatsApp, Amazons E-Book-Software Kindle, Skype und das Spiel "Angry Birds". Sängerin Alicia Keys wurde als "weltweite Kreativdirektorin" vorgestellt und soll unter anderem mit kreativen Projekten das Image der Marke stärken.

Blackberry gehörte einst zu den Wegbereitern im Smartphone-Markt, verlor in den vergangenen Jahren aber den Anschluss an die Google-Software Android und Apples iPhones. Im vergangenen Jahr hatte sich der Anteil der Blackberrys an den Verkäufen nach Zahlen der Marktforschungsfirma IDC auf 4,6 Prozent mehr als halbiert - bei einem Smartphone-Markt, der insgesamt boomte. Nach hohen Verlusten musste Heins mit einem harten Sparkurs durchgreifen. Für viele Marktexperten gilt Blackberry 10 als die letzte Chance, noch eine Wende zu schaffen.

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