Laut Polizei dürfte der Sattelzug auf der Autobahn mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Als der vor ihm auf die A21 auffahrende Gefahrguttransporter mit etwa 30 km/h vom Beschleunigungs- auf den ersten Fahrstreifen wechselte, konnte der Lenker nicht mehr rechtzeitig ausweichen und fuhr mit voller Wucht auf das Schwerfahrzeug auf.
In Vollkörper-Schutzanzügen begaben sich laut Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich die Einsatzkräfte kurz darauf an den Einsatzort. Phosphorsäure, unter anderem Ausgangsstoff zur Herstellung von Dünger, Waschmitteln und Rostentfernern, ist in hoher Konzentration ätzend. Bei Kontakt mit Metallen entwickelt sich ein explosives Wasserstoffgasgemisch.
Um keine chemischen Reaktionen auszulösen, wurde entschieden, die Gefäße nicht umzuladen, sondern den Sattelzug, dessen Fahrerkabine durch den Anprall schwer beschädigt worden war, abzuschleppen. Das Fahrzeug war laut Resperger seiner gefährlichen Fracht entsprechend gekennzeichnet.
Fahrbahn glich einem Schlachtfeld
Der zweite Lkw, der ebenfalls abgeschleppt werden musste, hatte Solarpaneele geladen, die bei dem Unfall völlig zerstört wurden. Splitter bedeckten die Fahrbahn, laut den Einsatzkräften sah es aus "wie auf einem Schlachtfeld".
Überdies waren aus dem Gefahrgutfahrzeug 600 Liter Diesel ausgeflossen. An zwei Abflüssen der Kanalisation wurden daher sicherheitshalber Ölsperren errichtet und die Schächte kontrolliert. Der restliche Treibstoff wurde aus dem Transporter gepumpt. Die Feuerwehr, die mit 40 Mitgliedern und zehn Wagen im Einsatz stand, sowie die Autobahnmeisterei Alland mussten das ausgelaufene Öl binden, die Fahrzeugteile von der Straße entfernen und die Unfallstelle reinigen.
Für die Dauer der Aufräumarbeiten wurde der Verkehr bei Alland ab- und bei Mayerling wieder auf die A21 geleitet. Um 10.30 Uhr wurde die Sperre aufgehoben, die Außenringautobahn war wieder frei befahrbar.
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