Im Jahr zuvor waren es noch rund 2.000 weniger. In Indien und Brasilien werden demnach die meisten Lepra-Neuerkrankungen registriert. In Europa ist die seit der Antike bekannte Geisel, die schon in frühen Schriften aus Indien, der Bibel und Aufzeichnungen aus dem Mittelalter erwähnt wird, seit fast hundert Jahren ausgerottet.
Erreger lässt Nervenzellen absterben
Erkrankten Personen sterben die Nerven ab, Arterien und Venen verstopfen durch eine Verdickung des Blutes. Dadurch verlieren die Betroffenen meist das Gefühl für Kälte, Wärme und auch Schmerz, verletzen sich so oft unbemerkt und infizieren sich über die Wunden an lebensgefährlichen Krankheiten wie z.B. Tetanus. Daher rührt auch die noch immer weit verbreitete und falsche Vorstellung, dass Lepra zu einem "Abfallen" von Armen, Händen, Nasen oder Ohren führt.
Vor allem die Ärmsten der Armen betroffen
Zur Behandlung der durch das Mycobacterium leprae hervorgerufenen und durch Tröpfcheninfektion übertragenen Krankheit gibt es wirksame Medikamente, die in allen Ländern verfügbar sind. Eines der Probleme ist allerdings die lange Inkubationszeit, die laut Weltgesundheitsorganisation WHO bis zu fünf Jahre beträgt. Dem größten Erkrankungsrisiko sind Menschen in Randgesellschaften ausgesetzt, "oft die Ärmsten der Armen", so die WHO.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.