Landtagswahl Tirol

“vorwärts Tirol” als Konkurrenz für LH Günther Platter

Österreich
16.01.2013 14:41
Für den amtierenden Tiroler Landeshauptmann Günther Platter könnte es bei der Ende April anstehenden Landtagswahl gegen eine neu gegründeten Konkurrenzliste eng werden. Am Mittwoch präsentierte nämlich Platters Parteikollegin und Ex-Landesrätin Anna Hosp mit Hans Lindenberger, einem früheren SPÖ- und Regierungsmitglied, die neue Bewegung "vorwärts Tirol". Unterstützt werden die beiden zudem von Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer.

"Die Liste steht für einen neuen und offenen politischen Stil", erklärten die drei Gründungsmitglieder. "Trotz unserer unterschiedlichen politischen Herkunft wollen wir gemeinsam zeigen, dass man auch anders Politik machen kann", meinte Lindenberger, Listenvorstand und Spitzenkandidat von "vorwärts Tirol". Er könne sich nicht vorstellen, jemals wieder in eine "klassische Partei zu gehen". Hosp (links im Bild) und Oppitz-Plörer (rechts im Bild) wollen eigenen Angaben zufolge weiterhin Mitglieder der ÖVP bleiben.

Für Wahlziele und mögliche Koalitionspartner "noch zu früh"
"vorwärts Tirol" sei laut Hosp in der bürgerlichen Mitte angesiedelt. Auf die Frage zu einem Wahlziel und möglichen Koalitionspartnern wollten die Politiker keine Angaben machen. "Es ist noch zu früh", kommentierten sie unisono. Die zentralen Themen der Bewegung seien neben einer Veränderung des politischen Stils etwa der Ausbau der Wasserkraft, eine Neuordnung des Rettungswesens sowie eine Veränderung der Bestellungsmodalitäten für leitende Stellen in Schulen und Aufsichtsräten, erklärten die Gründungsmitglieder.

"Veränderungswille innerhalb der ÖVP nicht erkennbar"
Man hätte auch über eine Kooperation mit der ÖVP nachgedacht, meinte Hosp. Diese Möglichkeit sei aber am Landeshauptmann gescheitert. Platter sei auf ihre Vorstellungen nicht eingegangen, begründete sie. Trotzdem sei es nicht das Ziel der neuen Liste, die ÖVP aus dem Land zu treiben, sagte Lindenberger. "Da ein Veränderungswille innerhalb der ÖVP nicht erkennbar war, haben wir uns dazu entschlossen, dass es für einen Aufbruch etwas Neues braucht", kommentierte Innsbrucks Bürgermeisterin.

"Feinschliff folgt in den nächsten Tagen"
Hosp werde als Spitzenkandidatin im Außerfern antreten. "Ich werde mich nur um den Bezirk (Reutte, Anm.) kümmern und deshalb auf der Landesliste ganz hinten stehen", erläuterte sie. Oppitz-Plörer meinte: "Ich unterstütze diese Bewegung, werde aber auf keiner Liste vertreten sein." Die übrigen Kandidaten von "vorwärts Tirol" sollten kommende Woche präsentiert werden. "Die Liste ist noch nicht fertig. Der Feinschliff folgt in den nächsten Tagen", berichtete Lindenberger.

Andere Liste und damit "kein Mitglied der Volkspartei mehr"
"Wer bei einer anderen Liste mitarbeitet, ist nicht mehr Mitglied der Tiroler Volkspartei", meinte der Tiroler Landeshauptmann am Mittwoch in einer Stellungnahme. Das gelte selbstverständlich auch für Oppitz-Plörer und Hosp, führte er konkret aus. "Eine weitere, elfte oder zwölfte Liste bei der Landtagswahl mit rotem Kopf bringt uns sicher nicht aus der Ruhe", gab sich Platter gelassen.

Gründungsmitglieder sind "gescheiterte Altpolitiker"
"Hinter dem sozialdemokratischen Spitzenkandidaten sammeln sich Leute aus den unterschiedlichsten Lagern. Sie alle verbindet ein Motiv: Sie wollen sich für vermeintliche oder tatsächliche Enttäuschungen rächen", sagte zudem der Landesgeschäftsführer der Volkspartei, Martin Malaun. Für ihn seien die Gründungsmitglieder der Liste "gescheiterte Altpolitiker von anno dazumal".

Generalsekretär Hannes Rauch bereitet die neue Liste "überhaupt kein Kopfzerbrechen". Für ihn sei das "ganz klar" eine Abspaltung der SPÖ, soll doch der ehemalige Landesrat der Partei Spitzenkandidat werden. Stabile Verhältnisse in Tirol seien aufgrund dieser Abspaltung nun umso wichtiger, weshalb man noch mehr eine Stimme für die ÖVP und Platter abgeben müsse, wenn man wolle, dass sich das Land weiter gut entwickelt, erklärte der Generalsekretär.

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