Slalom in Flachau

Shiffrin gewinnt, Höfl-Riesch out, Schild Sechste

(Bild: APA/BARBARA GINDL)

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Mikaela Shiffrin hat auch den Weltcup-Slalom von Flachau gewonnen. Das 17-jährige US-Wunderkind feierte am Dienstagabend nach einem dramatischen Finale den dritten Saisonsieg vor der Schwedin Frida Hansdotter, Dritte wurde die Finnin Tanja Poutiainen. Die Halbzeitführende Maria Höfl-Riesch schied aus. Für Österreich verhinderte Bernadette Schild als Sechste eine Blamage. Von neun ÖSV-Starterinnen kamen nur zwei ins Ziel.

Der Flachau-Slalom wurde wie so oft auch diesmal zu einem Spektakel. 11.500 Zuschauer erlebten zunächst eine Halbzeitführung der deutschen Vorjahres-Siegerin Maria Höfl-Riesch vor Shiffrin und Christina Geiger sowie das bittere vierte Saisonaus für Kathrin Zettel. Österreichs nach dem Aus von Marlies Schild aktuell beste Slalomläuferin fädelte Mitte des Kurses ein.

Zweiter Durchgang von Ausfällen geprägt
Nur Michaela Kirchgasser (6.), Bernadette Schild (7.) und Carmen Thalmann (13.) qualifizierten sich einigermaßen aussichtsreich für das Finale, das sich dann zur Freude der Fans zum wahren Krimi entwickelte. Permanente Führungswechsel und wilde Ausfälle waren zu sehen, an Letzterem beteiligten sich leider mit Jessica Depauli, Thalmann und Kirchgasser auch drei ÖSV-Damen.

Während Lokalmatadorin Kirchgasser in der Entscheidung schon am Start aus der Stockschlaufe rutschte und nach wenigen Toren aufgeben musste, rettete Schild den Abend für die Gastgeber. Als Sechste fuhr die Weltmeister-Schwester nicht nur ihr bestes Karriere-Ergebnis heraus, sondern wohl endgültig auch zur WM.

Schild überglücklich
"Ich bin kein Trainer und kann mich nicht selbst aufstellen, aber ich hab' mich sicher sehr empfohlen", gab sich die 23-Jährige bescheiden. Grenzenloser Jubel herrschte hingegen über die Spitzen-Platzierung. "Wenn mir das gestern jemand prophezeit hätte, hätte ich gesagt, er spinnt." In Österreich Rennen zu fahren, sei genial, schwärmte Schild. "Wahnsinn, diese Fans!"

Höfl-Riesch und Geiger out
Schilds Leistung tröstete über ein schwaches ÖSV-Gesamtergebnis hinweg, denn sonst kam nur noch Nicole Hosp als 18. ins Ergebnis. Den Kampf um den Sieg bestritten ohnehin andere, und wie schon 2010, als ein Riesch-Sisteract verhindert wurde, fielen diesmal gleich beide DSV-Damen mit Siegchancen aus.

Zunächst Geiger, am Ende auch Höfl-Riesch mit Zwischenbestzeit. "Ich habe den Schwung zu früh angezogen, der Slalom ist eben Millimeterarbeit. Ich bin natürlich riesig enttäuscht", ärgerte sich die letzte Weltcup-Konkurrentin der in Flachau Fünftplatzierten Tina Maze. Die Slowenin hat jetzt schon fast 600 Punkte Vorsprung.

Im Slalom thront mittlerweile hingegen Shiffrin souverän ganz oben. Wie bei der Premiere in Aare und danach in Zagreb setzte sich der Jungstar aus Eagle-Vail dank des Riesch-Blackouts auch in Flachau durch und kassierte den mit 43.750 Euro bisher fettesten Preisgeldscheck.

Wie immer ging die 17-Jährige dosiert ins Rennen und deklassierte in der zweiten Kurshälfte alle. "Das ist eben mein Stil", grinste die aktuell erfolgreichste Slalomläuferin. "Ich habe mir gesagt, die Leute schreien für mich, und das hat mir Flügel verliehen", erklärte sie. "Die zweite Hälfte eines Slaloms, das ist einfach mein Ding."

Shiffrin auf Prölls Spuren
30 Jahre nach Landsfrau Tamara McKinney gewann Shiffrin damit drei Slaloms in einer Saison. Mit 17 Jahren und 308 Tagen war sie am Dienstag zudem gleich alt wie die große Annemarie Pröll bei ihrem dritten Slalom-Saisonsieg 1971. Shiffrin ist der Shootingstar. Und das alles vier Wochen vor dem WM-Slalom in Schladming.

Das Ergebnis:

Rang	Läuferin	Nation	1. Lauf	2. Lauf	Gesamt
1	SHIFFRIN Mikaela	USA	55.26	56.19	1:51.45
2	HANSDOTTER Frida	SWE	55.79	56.51	1:52.30
3	POUTIAINEN Tanja	FIN	55.88	56.67	1:52.55
4	SWENN-LARSSON Anna	SWE	56.20	56.37	1:52.57
5	MAZE Tina	SLO	56.08	56.63	1:52.71
6	SCHILD Bernadette	AUT	56.05	56.80	1:52.85
7	PIETILAE-HOLMNER Maria	SWE	56.60	56.73	1:53.33
8	ZAHROBSKA Sarka	CZE	56.79	56.59	1:53.38
9	GISIN Michelle	SUI	58.03	55.41	1:53.44
10	MIELZYNSKI Erin	CAN	56.71	56.88	1:53.59
11	HOLDENER Wendy	SUI	57.40	56.51	1:53.91
12	LOESETH Nina	NOR	57.54	56.41	1:53.95
13	EKLUND Nathalie	SWE	58.14	56.11	1:54.25
14	DÜRR Lena	GER	57.11	57.25	1:54.36
15	AUBERT Sandrine	FRA	57.48	56.94	1:54.42
16	NOENS Nastasia	FRA	57.33	57.24	1:54.57
17	TERWIEL Elli	CAN	57.51	57.14	1:54.65
18	HOSP Nicole	AUT	57.69	56.97	1:54.66
19	CURTONI Irene	ITA	57.55	57.20	1:54.75
20	WIKSTRÖM Emelie	SWE	57.24	57.53	1:54.77
21	WIRTH Barbara	GER	57.94	57.28	1:55.22
22	BARTHET Anne-Sophie	FRA	57.67	58.35	1:56.02