"Der eine Silvesterknaller hat mein ganzes Leben verändert", sagt der Patient heute. In der Silvesternacht 2011/2012 brannte die Lunte eines Böllers nicht wie vorgesehen einige Sekunden lang, der Knallkörper explodierte sofort - und zwar in der Hand des 30-Jährigen. Sie wurde völlig zerfetzt. Im Klinikum Wels wurde der Baggerfahrer vom plastischen Chirurgen Tomas Kempny (links im Bild) notoperiert. In den darauffolgenden Monaten musste er noch 20 Mal unters Messer.
Mitte Jänner 2012 wurden Hautlappen vom Bauch an die Hand transplantiert. Im Sommer bastelten die Ärzte Ersatzfinger: Zwei Zehen wurden an jene Stellen verpflanzt, an denen sich früher Daumen und kleiner Finger befunden hatten. "Durch eine Zehentransplantation kann der Patient nach einem halben Jahr wieder ein Gefühl in seiner Hand verspüren und damit eine einfache Greiffunktion erlangen", erklärte Kempny, wieso man sich nicht für eine Prothese entschieden hat.
Bei dem Kracher, der den Unfall ausgelöst hatte, handelte es sich um ein handelsübliches, in Westeuropa produziertes Produkt. "Die Gefahren von einfachen Knallkörpern werden durch diesen Unfall wieder ins Bewusstsein gerufen. Er zeigt, dass ganz gleich, wo man die Böller kauft, diese gefährlich sein können", warnte Kempny.
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