Erdig und individuell

Zurück zur Natur: Die großen Wohntrends 2013

Wohnkrone News
11.01.2013 13:52
Perfekte virtuelle Arbeits-, Einkaufs- und Erlebniswelten nehmen mehr und mehr Platz in unserem Alltag ein. Wahrscheinlich ganz bewusst im Gegensatz dazu wollen wir es in den eigenen vier Wänden möglichst erdig, natürlich und auch "perfekt unperfekt" haben. Und so setzen die wichtigsten Wohntrends für das noch junge, neue Wohnjahr auf möglichst viel unverfälschte Natur, erdig-raue Materialien und individuelle Möbelstücke, die durchaus auch Gebrauchsspuren zeigen dürfen.

Die einen wollen es 2013 möglichst bunt treiben, die anderen setzen auf warme Softtöne. Extrem funktionale Möbelstücke mit vielen Extras stehen im Kontrast zu pompös inszenierten Wohnlandschaften im neu interpretiertem Luxus-Barockstil. Geht es um das Ausrufen der Wohntrends für das neue Jahr findet man meist häufig so viele Trends wie Hersteller.

Doch auffallend ist im Jahr 2013, dass sich zwei große inhaltliche Themenbereiche wie ein roter Faden durch alle Wohnphilosophien durchziehen: Zum einen die Auseinandersetzung mit der mobilen Kommunikationsgesellschaft und den sozialen Plattformen, zum anderen die zunehmende Sehnsucht nach unverfälschter Natur sowie im wahrsten Sinn des Wortes "begreifbaren" und fühlbaren Materialen – all dies verbunden mit der Suche und Entwicklung des eigenen Wohnstils. Dabei steht auch nicht mehr so sehr die Exklusivität und Hochpreisigkeit der Einrichtung im Mittelpunkt. Ganz im Gegenteil: Möbel mit Gebrauchsspuren sind ebenso in wie Do-it-yourself-Kreativlösungen.

"Real existierende soziale Plattformen"
Einer der wichtigsten Trendbarometer in Sachen Wohnen ist die jährlich im Jänner stattfindende "imm cologne" (Köln). Hier werden nicht nur die neuesten Designs gezeigt, sondern auch gesellschaftliche Strömungen in Sachen Wohnen auf den Punkt gebracht.

Ein Beispiel für die tatsächlichen oder angenommen Wünsche der "mobilen Generation" ist der diesjährige Messeauftritt des Lifestyle-Anbieters Kare Design, der auch gleich den Wohnbegriff um eine neue Dimension erweitern will: Der Wohnraum ist nicht länger nur ein Rückzugsort, sondern wird zu einer "real existierenden sozialen Plattform", wo Menschen sich wieder persönlich treffen. "Wir schaffen Wohnsituationen, in denen der Chat von Angesicht zu Angesicht in stylischen Retrosesseln rund um kernige Holztische wie aus einem australischen Roadhouse stattfindet", so Kare-Design-Inhaber Jürgen Reiter.

Möbel aus rauem Holz und rostigem (!) Eisen sollen die mobile Generation zusätzlich erden. Auch Pflanzen halten wieder verstärkt Einzug in die Inneneinrichtung: Auf der "imm cologne" wird jährlich "Das Haus" von einem bekannten Designer interpretiert – 2013 vom Venezianer Luca Nichetto. Natur und Pflanzen bestimmen Ausblick, aber auch Innenleben des Entwurfs. Dabei übernehmen Pflanzen nicht nur dekorative Aufgaben, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für ein gesundes Raumklima.

Holz, Filz und Hanf
Natürliche Materialien liegen im Wohnjahr 2013 im Trend wie noch nie, allen voran der Dauerklassiker Holz. Dabei gilt das Motto: Je rauer, je unverfälschter, desto beliebter! Galt es in der Vergangenheit geradezu als verpönt, verschiedene Holzarten miteinander zu kombinieren, so ist diese einstige Einrichtungssünde ab sofort erlaubt.

Neben den klassisch beliebten Holzarten wie z.B. Buche, Nuss und Kirsche, soll auch Ahorn immer mehr die heimischen Wohnräume erobern: Sein fast schon weißer Farbton lässt den gesamten Raum frisch und sauber wirken. Aber Achtung: Bei nicht sorgfältiger, regelmäßiger Pflege vergilbt Ahorn durch Sonnenschein!

Übrigens ist Holz heuer nicht nur bei Möbelstücken stark gefragt, sondern auch bei so gut wie allen Einrichtungs- und Dekogegenständen – bis hin zu den topaktuellen Holz-Jalousien.

Weich, warm und natürlich – all diese Eigenschaften machen Filz zu einem der angesagtesten Deko-Materialien des neuen Jahres. Faire und ökologisch unbedenkliche Produktionsbedingungen vorausgesetzt! Seit Jahren wieder stark im Einrichtungstrend liegen Teppiche. Nicht unbedingt ein Schnäppchen, dafür aber besonders belastbar und erdig sind Hanfteppiche. Auch hier gilt es jedoch, beim Kauf auf die Qualität und Produktionsbedingungen zu achten.

Die neue Lust am Unperfekten
Eine gute Nachricht für alle, die bislang bei jedem Besuch mühsam Kratzer und Gebrauchsspuren von älteren Möbelstücken zu verstecken versuchten. Das muss 2013 nicht mehr sein. Denn vorbei ist das Muss der nahtlos perfekten Möbelstücke, die auch nach Jahren noch aussehen wie neu.

"Used Look" nennt sich dieser sympathische Trend, der auch günstige Stücke aus zweiter Wahl ab sofort zu hippen Einrichtungsstücken adelt. Damit geraten die einst so beliebten, glatt lackierten Möbelstücke ebenso ins Hintertreffen wie skulpturartig geformte, möglichst kunstvoll in Szene gesetzte Einzelstücke.

Vielleicht ebenfalls nicht ganz perfekt, dafür aber umso individueller und gefragter sind kreative Do-it-yourself-Einrichtungsideen: Ob Uromas altes Nähtischchen, das mit einer Glasplatte zu einer auffallenden Ablage oder einem Pflanzentischchen wird, oder ob ein Uralt-Koffer in ein ausgefallenes CD-Regal verwandelt wird – der Fantasie sind 2013 zumindest in Sachen Wohnen keine Grenzen gesetzt.

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