"Es geht um Geld und Prestige, da wird enorm viel investiert", erklärte Schuster. "Das Skispringen war ein halbes Jahr fair, das war im Sommer. Im Winter können es sich nur die großen Nationen leisten, mitzurüsten. Die gesamte Skifamilie ist gefordert, da eine bessere Lösung zu finden", sagte der 43-Jährige am Freitagabend nach dem dritten Tourneespringen in Innsbruck.
Nach Ansicht von Schuster müsste die FIS mehr Personal für die sensible Materialkontrolle einsetzen. Derzeit obliegt diese Aufgabe dem Österreicher Sepp Gratzer. "Es ist unmöglich für einen Mann, der das gut macht, die Vielzahl an Vorschriften zu überprüfen. Das ist wie bei einem Lehrer, der eine Klasse mit 70 Schülern hat, und keiner soll schummeln. Wenn das da einer geschickt macht, kann er auch mal schwindeln", meinte Schuster.
Wettrüsten am Materialsektor
Bei der Tournee wurde zuletzt heftig über Tüfteleien der verschiedenen Nationen bei Skiern, Schuhen und Anzügen diskutiert. "Es ist ein Wettrüsten. In allen Bereichen gibt es Möglichkeiten, für sich einen Vorteil herauszuholen", betonte Schuster. Vorwürfe gegen eine Nation erhob er nicht, stellte aber klar: "Wir sind fair."
Konter von der FIS
FIS-Renndirektor Walter Hofer hat die Kritik Schusters und die damit verbundene Forderung nach mehr Kontrollpersonal indes pariert. "Wir haben ein Reglement, das nachvollziehbar und kontrollierbar ist. Wir haben das Gefühl, dass relativ wenig Spielraum vorhanden ist. Es steht jedem frei, bei der FIS zu beantragen, dass wir noch mehr Personal einsetzen. Der Vorschlag muss nur konkretisiert werden", konterte der Renndirektor am Samstag und fügte hinzu: "Wir haben mehr Kontrollsysteme, als den Trainern augenscheinlich zugänglich ist."
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