BBC Sound Of 2013

Drei US-Schwestern vor dem großen Durchbruch

Musik
05.01.2013 09:00
Wenn die BBC mit ihrer "Sound Of 2013"-Liste recht behält, dann werden die vielversprechendsten Newcomer in diesem Jahr ausschließlich Frauen sein. Nebem dem "Drei-Mäderl-Haus" Haim, dem R&B-Pop-Duo AlunaGeorge und der Rapperin Angel Haze befinden sich auch noch Soulstimme Laura Mvula und die Electro-Pop-Truppe CHVRCHES unter den Top Five.
(Bild: kmm)

Die Auswahl war wieder einmal groß und nicht leicht zu treffen. Seit 2003 kürt die BBC die vielversprechendsten Newcomer des Jahres und hat damit nur selten daneben gelegen. Bei der elften Auflage der "Sound Of 2013"-Liste haben insgesamt 213 Musikjournalisten, Radio-DJs und Internet-Blogger ihre jeweiligen Top Drei verlautbart und sich dabei an viele Regeln halten müssen. Dem allgemeinen Publikum dürfen die Künstler etwa nicht bekannt sein - auch hohe Chartplatzierungen sind verpönt.

Erfolg für ein Schwestern-Trio
Den begehrten Sieg trugen in diesem Jahr drei zukunftsträchtige Schwestern aus Kalifornien davon, die sich live bereits als Anheizer für Florence And The Machine oder Mumford & Sons erproben durften. Haim nennt sich das Triumvirat, das sich im 80er-Jahre-Classic-Pop-Rock am wohlsten fühlt, aber auch gerne Folk-Rock und modernen R&B in sein Soundgewand verpackt.

Este, Danielle und Alana Haim befinden sich erst im zarten Alter von 21 bis 26 Jahren, tourten aber bereits früh mit ihren Eltern als Coverband durch die Vereinigten Staaten. Alle drei beherrschen Gitarre, Schlagzeug und Gesang und wurden mit ihrer EP "Forever" letztes Jahr in der Musikszene bekannt. Ein Album soll voraussichtlich im Mai folgen. Mit der im Dezember veröffentlichten Single "Don't Save Me" sorgten sie jedenfalls schon jetzt für Furore.

Von der Massage zur Musik
Knapp geschlagen geben musste sich das futuristische R&B-Pop-Duo AlunaGeorge. Die Londoner veröffentlichten letzten Frühling die EP "You Know You Like It" und wollen jetzt auch außerhalb der Landesgrenzen durchstarten. Witziges Detail am Rande: Sängerin Aluna arbeitete ursprünglich als Reflexzonenmasseurin und wird noch heute von ihren Klienten angerufen. Den letzten Stockerlplatz erreichte Hip-Hop-Powerlady Angel Haze aus Detroit, die - ähnlich wie die letztjährigen Durchstarter Frank Ocean oder A$AP - vor allem mit Mixtapes für Aufmerksamkeit sorgen konnte.

Gleich dahinter folgt die Singer/Songwriterin Laura Mvula aus Birmingham, die in Fachkreisen bereits als Mischung aus Nina Simone und Björk bezeichnet wird. "Guardian" und BBC-Journalist Paul Lester bezeichnete das Hören ihrer Songs als "eine Mischung aus Billie Holliday und den Beach Boys". Komplettiert werden die Top Five vom Glasgower Electro-Pop-Trio CHVRCHES. Irgendwo zwischen Robyn und The Knife zu verorten, passen die Synthie-Kompositionen mit der feinen Stimme von Sängerin Lauren Mayberry genau zur industriellen Aura ihrer Heimatstadt. Somit wählten die Experten erstmals überhaupt ausschließlich Frauen unter die Top Five.

Großes Repertoire an Talenten
In der Longlist waren noch zehn weitere Künstler vertreten. Nicht in die Topplatzierungen geschafft haben es die Londoner Pop-Musikerin A*M*E, die 19-jährige Britin Arlissa, die schon mit den Crystal Fighters arbeitete, der erst 18-jährige Rotschopf King Krule, den man schon jetzt gerne in die Morrissey- bzw. Edwyn-Collins-Schublade steckt, das Dublin-Quartett Kodaline, die Indie-Rocker Little Green Cars, die Rock-'n'-Roll-Combo Palma Violets, Englands vielleicht größte Indie-Hoffnung Peace, die Post-Punker Savages, der von der internationalen Musikpresse abgefeierte The Weeknd und der bereits mit einem Plattenvertrag belohnte Tom Odell.

Die BBC-Soundlist ist bereits seit elf Jahren ein relevanter Gradmesser für internationale Musiktrends. So kürten die Briten in den letzten Jahren Künstler wie 50 Cent, Keane, Mika, Adele oder Jessie J zum Sieger. Nicht immer lagen die Musikexperten richtig. So schaffte etwa Vorjahressieger Michael Kiwanuka noch nicht ganz den internationalen Durchbruch, auch die Britin Corinne Bailey Rae oder Little Boots blieben eher mäßig erfolgreich. Andererseits haben Künstler wie Frank Ocean, Florence And The Machine oder The Vaccines auch ohne BBC-Triumph für Erfolge sorgen können.

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