"Das ist kein Bewerb"

ÖSV-Bossen stößt Parallel-Slalom in München sauer auf

Sport
31.12.2012 10:55
Nach der Warmwetter-Absage im Vorjahr ist am Neujahrstag 2013 in München wieder ein City-Parallel-Slalom der Alpinen angesetzt. Von der FIS aufgewertet, haben trotz Preisgeld und Weltcup-Punkten nicht alle nur Freude mit dem Bewerb. Es ist weniger der 1. Jänner, sondern vielmehr der Punktemodus, der vor allem aus Österreich Kritik von höchster Stelle hervorrief. Damen-Cheftrainer Herbert Mandl meinte etwa: "Das ist kein Slalom-Bewerb."

"Ich bin dagegen, dass man bei so einem Event Weltcup-Punkte vergibt. Das ist sportlich ungerecht", bemängelte ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, dass bei diesem mit Riesentorlauf-Toren gefahrenen K.-o.-Rennen nun auch Zähler für die Slalom-Spezialwertung vergeben werden.

Je 16 Läufer und Läuferinnen treten an. Neben den zwölf besten Fahrern der Slalom-Weltrangliste sind auch die vier besten Athleten der Gesamt-Weltrangliste startberechtigt, die nicht bereits über den Slalom qualifiziert sind.

Mandl: "Das ist kein Slalom-Bewerb"
Nur ein ausgewähltes Feld darf also bei den City-Events in München und Moskau teilnehmen. Dadurch, so ÖSV-Damenchef Mandl, werde die Disziplinen-Wertung verfälscht. "Für das Publikum ist das ein toller Event. Aber es wird als Slalom-Bewerb verkauft, obwohl es keiner ist", hatte auch Mandl keine Freude mit der Punkteformel.

Andererseits würden dabei 20 Prozent der Slalompunkte vergeben. "Also kann es sich keiner leisten, das auszulassen", sagte Mandl.

Für alle Teilnehmer heißt es am 1. Jänner früh aufstehen, obwohl der Bewerb im Olympia-Park erst um 17.45 Uhr beginnt. Start-Training und Einfahren finden aber bereits untertags statt.

ÖSV-Damen gehen früh schlafen
Auch für "Schlagertante" Michaela Kirchgasser ("Ich mag unseren WM-Song"), die normalerweise auch gerne feiert, geht es im neuen Jahr schon um 8 Uhr los. "Ich werde früh schlafen gehen müssen. Und wenn mich der Lärm um Mitternacht weckt, lege ich mich danach wieder nieder", sagte die Salzburgerin, die wie Nicole Hosp, Bernadette Schild, Carmen Thalmann und Kathrin Zettel ("Der Bewerb ist cool für die Zuschauer, meine Begeisterung hält sich aber in Grenzen") für Österreich an den Start geht.

Bei den Herren starten neben Weltcup-Titelverteidiger Marcel Hirscher noch Mario Matt, Manfred Pranger und Reinfried Herbst. Nicht dabei ist ÖSV-Slalomchef Michael Pirker, dessen griechische Freundin kürzlich bei einem Autounfall nahe Schladming ums Leben gekommen ist.

Schröcksnadel kann sich nicht nur einen anderen Modus für die City-Events, sondern auch einen anderen Standort vorstellen. Ins Gespräch gekommen ist neben Rom und New York auch die österreichische Bundeshauptstadt Wien mit einem Rennen von der Schönbrunner Gloriette.

Parallel-Slalom in Wien?
Für Schröcksnadel wäre ein Bewerb im Park des weltberühmten Schlosses im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing eine "sehr gute Idee". Allerdings müsste die Initiative von der Stadt ausgehen, betonte der Verbandspräsident am Semmering.

"Wenn Interesse da ist, sind wir dabei", sagte der Tiroler, für den Schönbrunn ideal wäre. "Wien ist viel kälter als München oder Rom, die Gloriette hat schon ein natürliches Gefälle und vor allem ein unvergleichliches Ambiente." Als zusätzlichen Bewerb will man Wien aber nicht etablieren. "Es verträgt höchstens zwei solcher Bewerbe pro Saison", ist Schröcksnadel überzeugt.

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(Bild: KMM)



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