Fünf Tote bei Crash

Moskau: Video von Autofahrer zeigt Flugzeugunglück

Ausland
30.12.2012 16:42
Nach dem Flugzeugunglück auf dem Moskauer Airport Wnukowo ist ein Amateurvideo von dem Crash aufgetaucht. Es zeigt den Unfall aus der Perspektive eines zufällig filmenden Autofahrers. Vier Menschen waren unmittelbar bei dem Unglück am Samstag getötet worden. Eine junge Frau erlag am Sonntag ihren schweren Verletzungen.

Die Maschine vom Typ Tupolew Tu-204 war am Samstag über die Landebahn hinausgeschossen und hatte einen Zaun zu einer Schnellstraße durchschlagen. Das Flugzeug der Charterlinie Red Wings zerbrach in mehrere Teile und fing Feuer.

Ermittler vermuten defektes Bremssystem als Ursache
Der russische Regierungschef Dmitri Medwedew beauftragte eine Kommission, die Unglücksursache zu klären. Die Ermittlungsbehörde leitete ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen Flugsicherheitsvorschriften ein. Als Gründe kämen laut Medien sowohl ein Pilotenfehler als auch technische Ursachen infrage. Am wahrscheinlichsten sei ein Defekt des Bremssystems, wie die Agentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Ermittler meldete.

Zudem hieß es, der Pilot habe möglicherweise durchstarten wollen und soll auch in Erwägung gezogen haben, auf einem anderen der drei Moskauer Flughäfen zu landen. "Das Flugzeug landete im richtigen Landebereich, konnte dann aber aus irgendeinem Grund nicht anhalten", sagte der Chef der Flugverkehrsbehörde, Alexander Neradko, im Fernsehen.

Fluglinien-Chef: "Jet wurde erst kürzlich überprüft"
Der russische Finanzmagnat Alexander Lebedew, dem die Fluglinie Red Wings gehört, erklärte, der vier Jahre alte Jet sei erst kürzlich sorgfältig überprüft worden. "Flugzeug Nummer 47 hatte 8.500 Flugstunden angesammelt und wurde am 23. November zum letzten Mal einer genauen Untersuchung unterzogen", schrieb Lebedew über den Kurznachrichtendienst Twitter. Möglicherweise habe eine anfängliche Weigerung der Fluglotsen, die Maschine landen zu lassen, zu dem Unglück beigetragen. Das Flugzeug habe deshalb mehrere Kreise über Wnukowo ziehen müssen. "Jede Maschine hat ihr Limit, auch wenn sie neu ist", twitterte Lebedew.

Überlebende schweben in Lebensgefahr
An Bord der Maschine, die sich nach Angaben des tschechischen Flughafens Pardubice auf einem Leerflug zurück nach Moskau befunden hatte, waren acht Besatzungsmitglieder. Vier Menschen kamen unmittelbar bei dem Crash ums Leben, eine Überlebende, eine 25-jährige Frau, erlag später ihren schweren Verletzungen. Ärzte würden weiter um das Leben der restlichen drei verletzten Crewmitglieder kämpfen, hieß es am Sonntag. Einer von ihnen sei erfolgreich notoperiert worden, sagte Ansor Chubutija vom Moskauer Notdienst.

Nach dem Unglück musste der Flughafen stundenlang gesperrt werden, ankommende Flüge wurden zum größten Moskauer Airport Domodedowo umgeleitet. Auch die angrenzende Schnellstraße war teilweise gesperrt, es kam zu kilometerlangen Staus.

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