"Das war heute ein richtiger Höllenritt", jubelte Reichelt nach seiner Superfahrt. Der Salzburger lag bei seinen Zwischenzeiten stets mit einigen Hundertstel in Front, konnte den knappen Vorsprung aber nicht ganz ins Ziel retten und musste sich die Spitzenposition mit Überraschungsmann Paris teilen.
Reichelt "kann wieder Gas geben"
Trotzdem war die Erleichterung und die Freude über den ersten Abfahrtssieg seiner Karriere riesig. "Nachdem ich im Zielraum den Einser aufleuchten gesehen habe, habe ich schon ordentlich durchgeatmet", strahlte Reichelt: "Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Im Moment schwing ich ja immer ab und bereite mich auf eine Sekunde Rückstand und mehr vor." Doch sein Spezialtraining über die Weihnachtsfeiertage habe sich bezahlt gemacht. "Ich fühle mich wohl, kann wieder Gas geben. Heute hab' ich riskiert und es ist aufgegangen", so Reichelt.
Der zweite große Triumphator des Tages zeigte sich ebenfalls überglücklich. "Ich habe heute voll riskiert, aber zwischenzeitlich gar nicht so ein gutes Gefühl gehabt. Aber bei einem Heimrennen zu gewinnen, ist natürlich überragend", freute sich der Südtiroler Paris.
Svindal: "Noch nie erlebt"
Svindal, dessen bestes Ergebnis in Bormio bisher ein sechster Platz gewesen war, konnte mit den beiden Siegern trotz gesundheitlicher Probleme ebenfalls mithalten. "So ein Rennen habe ich noch nie erlebt", staunte der Norweger. "Als ich gesehen habe, dass ich mit einer Hundertstel Rückstand auf Platz drei liege, dachte ich, das sei ein Fehler." Mit dem Ergebnis sei er angesichts seines Gesundheitszustands aber durchaus zufrieden.
Kröll: "Das ist extrem bitter"
Was der vierplatzierte Kröll nicht behaupten konnte. Er lag bei der letzten Zwischenzeit zwei Zehntel voran, verlor bei einem Schnitzer im unteren Teil dann aber wertvolle Zeit. Die Folge: zwei Hundertstel Rückstand und Platz vier. "Bei so einer schwierigen Abfahrt sind so knappe Abstände nicht üblich, daher ist das Ergebnis schon extrem bitter", raunzte Kröll im Zielraum. "Leider habe ich im Endspurt nicht mehr das Schmalz gehabt, um den Fehler auszubessern."
Auf Platz fünf landete der Franzose Johan Clarey (+ 0,32), Sechster wurde der Südtiroler Werner Heel (+ 0,42), Siebenter der US-Amerikaner Travis Ganong (+ 0,49). Mit Romed Baumann (+ 0,66) landete als Achter ein weiterer Österreicher in den Top Ten.
Das Ergebnis:
Rang | Läufer | Nation | Zeit |
1 | REICHELT Hannes | AUT | 1:58.62 |
1 | PARIS Dominik | ITA | 1:58.62 |
3 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:58.63 |
4 | KRÖLL Klaus | AUT | 1:58.64 |
5 | CLAREY Johan | FRA | 1:58.94 |
6 | HEEL Werner | ITA | 1:59.04 |
7 | GANONG Travis | USA | 1:59.11 |
8 | BAUMANN Romed | AUT | 1:59.28 |
9 | INNERHOFER Christof | ITA | 1:59.29 |
10 | THEAUX Adrien | FRA | 1:59.32 |
11 | KEPPLER Stephan | GER | 1:59.61 |
11 | FILL Peter | ITA | 1:59.61 |
13 | POISSON David | FRA | 1:59.77 |
14 | ROMAR Andreas | FIN | 1:59.81 |
15 | THOMSEN Benjamin | CAN | 1:59.87 |
16 | ROGER Brice | FRA | 1:59.97 |
17 | HUDEC Jan | CAN | 2:00.10 |
18 | OSBORNE-PARADIS Manuel | CAN | 2:00.13 |
19 | FAYED Guillermo | FRA | 2:00.14 |
20 | DEFAGO Didier | SUI | 2:00.49 |
21 | SCHEIBER Florian | AUT | 2:00.56 |
22 | JERMAN Andrej | SLO | 2:00.60 |
23 | ZURBRIGGEN Silvan | SUI | 2:00.66 |
24 | GUAY Erik | CAN | 2:00.68 |
25 | STRIEDINGER Otmar | AUT | 2:00.73 |
26 | NYMAN Steven | USA | 2:00.79 |
27 | MANI Nils | SUI | 2:00.80 |
28 | BERTRAND Yannick | FRA | 2:00.91 |
29 | KÜNG Patrick | SUI | 2:00.95 |
30 | KLINE Bostjan | SLO | 2:01.02 |
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