Die chinesische Regierung fährt einen harten Zensur-Kurs im Internet. Die Nutzer werden mit einer aufwendigen "großen chinesischen Firewall" vor unerwünschten Informationen abgeschottet. Dazu werden unter anderem Filter eingesetzt, die auf bestimmte Worte reagieren. Tausende Zensoren sind im Einsatz, westliche Online-Dienste wie Facebook und Twitter sind blockiert. Zugleich werfen vor allem die USA chinesischen Geheimdiensten immer wieder vor, Unternehmen und Behörden über das Netz auszuspionieren.
Korruptionsskandale von Internetnutzern aufgedeckt
Das neue Gesetz sei eine Reaktion auf Fälle, in denen Internetnutzer im Netz beleidigt oder verleumdet sowie digitale Informationen illegal genutzt worden seien, erklärte Li Fei, ein Rechtsverantwortlicher des Nationalen Volkskongresses. Menschen, die etwa korrupte Beamte anzeigen wollten, würden trotz der neuen Regelung geschützt, beteuert die KP.
Dem Klarnamenzwang war eine Reihe von Korruptionsskandalen innerhalb der chinesischen Kommunistischen Partei vorausgegangen, die teils von Internetnutzern öffentlich gemacht wurden, berichtet die britische Tageszeitung "Guardian". Bis vor Kurzem konnten die User über Microblogging-Portale wie die chinesische Twitter-Alternative Weibo anonym ihre Meinung kundtun – ein rares Gut in einem Land, in dem TV-Anstalten, Zeitungen und andere Medien vom Staat kontrolliert werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.