In US-Spitälern

Programm bringt Patienten mit ihren Hunden zusammen

Tierecke
28.12.2012 08:59
Immer häufiger werden in Österreich Therapiehunde in Krankenhäusern eingesetzt. Die speziell ausgebildeten Vierbeiner kuscheln mit den Erkrankten und wirken sich nachweislich positiv auf Stimmung und Schmerzen aus. In den USA erlauben manche Spitäler sogar, dass Patienten von den eigenen Hunden besucht werden.

"Wenn ein Patient sich für einen längeren Zeitraum in unserer Einrichtung befindet, glauben wir fest daran, dass er Besuch von der ganzen Familie empfangen können sollte", so Jamie Snow vom Kinderkrankenhaus in Texas. "Und für viele sind die Haustiere Familienmitglieder." Begonnen hat das Programm vor vier Jahren, als die Organisation "PAWS" sich an das Spital wandte - der Verein hilft schwer kranken Menschen, während eines Klinikaufenthaltes den Kontakt mit ihrem Haustier herzustellen.

US-Verein bereitet Besucherhunde vor
Wenn die Sozialarbeiter erfahren, dass ein Patient zu Hause einen Vierbeiner hat, beantragt er den Besuch des Tiers beim zuständigen Arzt und wendet sich an "PAWS". Die Organisation kümmert sich darum, dass der Hund die notwendigen Voraussetzungen für einen Krankenhausbesuch erfüllt, nämlich Impfungen und ein Bad. Vor Betreten erfolgt ein "Verhaltenstest", um sicherzugehen, dass das Tier im Spitalsumfeld ruhig bleibt. Danach wird es zu seinem Besitzer gebracht.

Bisher keine Zwischenfälle
"Wir hatten noch nie Zwischenfälle", erzählt Tricia Lewis, Krankenschwester aus Houston in Texas. Sie entwickelte vor zehn Jahren gemeinsam mit "PAWS" die Richtlinien für Haustierbesuche. "Keine Bisse, keine Infektionen, nichts." Tatsächlich sind sich viele Wissenschaftler darüber einig, dass vierbeinige Besuche im Krankenhaus keinen Schaden anrichten, sofern gewisse Vorkehrungen getroffen werden.

Einfache Hygienemaßnahmen reichen aus
"Die Patienten haben immerhin in sehr engem Kontakt mit diesen Tieren gelebt, bevor sie ins Krankenhaus mussten. Sie waren also lange den Keimen ausgesetzt, welche der Hund mit sich herumträgt, und müssen sich nach Abschluss ihrer Behandlung zu Hause wieder den Keimen aussetzen", erklärt Medizinerin Dr. Herwaldt. Werden einfache hygienische Vorschriften beachtet - etwa das Waschen der Hände vor und nach dem tierischen Besuch - hat sie keine Bedenken. "Wir stellen außerdem sicher, dass die Hunde keinen Kontakt mit der Bettwäsche der Patienten haben, und beziehen das Bett nach dem Besuch neu", so Herwaldt.

Positive Erfahrung für Patienten
Den oft schwer kranken Patienten bleibe die positive Erfahrung, so "PAWS"-Mitbegründerin Donna Dishmann: "Bei unserem ersten Einsatz durfte ein Hund sein Frauchen besuchen, eine 83-jährige Intensivpatientin mit Brustkrebs. Die Dame wollte nicht essen, nicht sprechen und hatte sich aufgegeben. Als der Hund an ihrem Bett stand, fing sie wieder an zu reden und Nahrung zu sich zu nehmen."

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