"PINO" in Bosnien

“Engel von Bugojno” kämpfen für Streunerhunde

Tierecke
20.12.2012 16:01
Schon mehrfach berichtete krone.at über verschiedene Tierschutzprojekte in Bosnien, die von der "Paws in Need Organisation" (PINO) durchgeführt werden. Der Verein unterstützt jedoch auch Einheimische mit einem Herz für Tiere, so wie das Ehepaar Azra und Sejo aus dem bosnischen Bugojno. Die beiden kämpfen für das Wohl von Streunerhunden und werden dafür von den Dorfbewohnern angefeindet.

In ihrer Heimat Bugojno sind Azra und Sejo zwei der wenigen Menschen weit und breit, die sich überhaupt für die unzähligen Streunerhunde interessieren und für ihr Wohl kämpfen. Doch im Dorf hat man für Tierschutz wenig Verständnis: Für ihr großes Herz und ihre schützenden Hände werden die beiden beschimpft und sogar mit Bierflaschen beworfen. "Es ist eine Art Hexenjagd, der die beiden ausgesetzt sind", so Marianne Ruiz von "PINO" bestürzt.

"PINO" unterstützt Ehepaar mit Futter
Die Obfrau der "Paws in Need Organisation" zeigt sich über diesen Zustand erschüttert: "Wir versuchen daher, den beiden so gut wie möglich zu helfen. Wir unterstützen sie mit Futter und schicken Medikamente, Entwurmungsmittel, OP-Material und das sehr teure Welpenpulver." Vor Kurzem fanden Azra und Sejo in einem Waldstück einen ganzen Wurf Welpen - einer war vom Auto überfahren worden, zwei haben gebrochene Beinchen.

Immer wieder Attacken auf Streunerhunde
Dazu Ruiz: "Der Zustand der Hundebabys war schrecklich, doch die ortsansässigen Tierärzte weigerten sich, die schwer verletzten Hunde einzuschläfern. Als Begründung dafür wurde die Religion herangezogen. In Wirklichkeit werden in der Gegend aber tagtäglich Tiere überfahren, vergiftet, erschlagen und zu Tode gequält. Jeder weiß und duldet das!" "PINO"-Tierschützerin Manuela fuhr mit ihrem Vater und einem Wagen voller Futterspenden und Medikamente (viertes Bild) nach Bugojno, um Azra und Sejo Soforthilfe zu leisten. Die Welpen wurden mittlerweile ärztlich versorgt und nach Österreich gebracht.

Zukunft der Hunde im Winter ungewiss
Azra und Sejo haben jetzt noch Hundefutter für ein paar Wochen. Doch in Bosnien hat der bitterkalte Winter längst Einzug gehalten - es wird schwierig, alle Vierbeiner durchzubringen. Ruiz: "Wir haben ihnen 400 Euro dagelassen. Damit sind sie zumindest vorläufig in der Lage, Futter und die ärztliche Versorgung der Hunde zu finanzieren. Wir möchten diese lieben Menschen aber auch spüren lassen, wie toll wir ihre Arbeit finden und wie sehr sie den Tieren helfen." Der Verein möchte daher Karten und Briefe an Azra und Sejo sammeln, in denen sie ermutigt und aufgemuntert werden: "Das hilft ihnen vielleicht, mit den täglichen Anfeindungen in der Nachbarschaft fertig zu werden."

Schicke deinen Gruß an Azra und Sejo!
Du möchtest Azra und Sejo schreiben? Die Karten und Briefe können eingescannt an "PINO" gemailt (office@pino.at) oder auch an die Nummer 0316/694 480 gefaxt werden. "Wir werden alle ausdrucken und an Azra und Sejo übergeben", verspricht Marianne Ruiz. "Wir dürfen die beiden und all ihre Schützlinge nicht im Stich lassen", schließt sie.

Mehr über den Tierschutz in Bugojno und Spendenmöglichkeiten erfährst du hier.

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