Wenn's knapp wird

‘Kofi’ und Co bauen auf Extra-Punkte für Anlaufverkürzung

Sport
17.12.2012 16:44
Der Rote Knopf sollte das Skispringen sicherer machen – die Trainer nutzen nun aber die Möglichkeit einer Anlaufverkürzung als taktisches Mittel. "Eigentlich habe ich nach dem ersten Durchgang gar nicht mehr mit dem Sieg gerechnet", gestand Andi Kofler nach dem Erfolg in Engelberg. Er schaffte aber im Finale ein im Springen seltenes Husarenstück: Er katapultierte sich vom neunten auf den ersten Platz. Möglich machte das die neue Regel.

Denn per sogenanntem Roten Knopf können Trainer nun anzeigen, ob der Anlauf im Sinne der Sicherheit ihres Springers verändert werden soll. Cheftrainer Alex Pointner verkürzte aufgrund der Bedingungen unmittelbar vor Koflers Sprung um eine Luke, um damit Bonuspunkte zu bekommen. Eine Taktik, die sich auszahlte: "Kofi" gewann mit einem Minimalvorsprung von 0,1 Punkten vor dem Polen Kamil Stoch, 3,2 Extrazähler hat der 28-jährige Tiroler für den verkürzten Anlauf bekommen.

Schlierenzauer: "Werde bei der Tournee Anlauf verkürzen"
Auf Teufel komm raus will Pointner den Roten Knopf nicht drücken. Es müssten die äußeren Bedingungen stimmen, auch der Wettkampf-Verlauf sei bei dieser Entscheidung wichtig. "Wenn es schiefgeht, sind wir die Deppen. Der Andi hat in Engelberg die Gunst der Stunde genützt, und er hat sicher den besten Sprung des Tages gezeigt", erklärte Pointner. Weltcup-Leader Gregor Schlierenzauer hat sich mit dem Blick auf die Ergebnisse einen eigenen Reim gemacht: "Ich werde bei der Tournee den Anlauf verkürzen, die Extrapunkte können alles entscheiden."

Den Roten Knopf haben aber auch schon die anderen Trainer als Taktikmittel entdeckt. Beim ersten Springen im russischen Sotschi, das Schlierenzauer gewonnen hat, sind die Top Sieben jeweils mit verkürztem Anlauf gesprungen. Morgenstern und Kofler gingen sogar drei Luken runter. "Bei der Tournee werden die Topleute pokern", ist Titelverteidiger Schlierenzauer überzeugt.

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(Bild: KMM)



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