Gut nützte Startnummer zwei optimal aus, ihre Laufzeit von 1:19,75 Minuten wurden nicht mehr unterboten. Die 21-Jährige setzte sich bei ihrem dritten Weltcuperfolg, den ersten in der Abfahrt, 0,16 Sekunden vor Leanne Smith (USA) und 0,50 vor ihrer Landsfrau Nadja Kamer durch. Für die Schweiz war es der erste Abfahrtsieg seit Fabienne Suter am 27. Februar 2009 in Bansko.
"Damit habe ich nicht gerechnet", staunte Gut, die mit den Siegerinterviews aber lange warten musste, weil die Sonne immer wieder durchblickte und das Klassement noch durcheinanderwirbeln hätte können. Gut hat gute Erinnerungen an Val d'Isere, auf der WM-Strecke "Solaise" holte sie im Jahr 2009 Silbermedaillen in Abfahrt und Kombination, im Weltcup war sie 2010 Dritte in der Abfahrt.
Vonn übersteht wilden Sturz glimpflich
Nach ihrem Sturz im Abfahrtstraining am Donnerstag war Vonn, die Gewinnerin der beiden bisherigen Saisonabfahrten in Lake Louise, mit Knieschmerzen ins Rennen gegangen. Im Rennen beendete ein böser Sturz ins Fangnetz ihre Siegesserie. Sie fuhr selbst ins Ziel, verließ aber wortlos das Areal. Der Ausfall kam genau an jenem Tag, an dem ihr Interview im US-Magazin "People" erschien, in dem sie von ihrer langjährige psychische Erkrankung erzählte (siehe Infobox).
Auch Vonns schärfste Konkurrentinnen patzten
Vonns größte Konkurrentinnen um die große Kristallkugel, Maze und die Deutsche Maria Höfl-Riesch (13.), konnten nicht größeres Kapital aus dem Sturz der bisherigen Abfahrt-Dominatorin schlagen. "Ich hatte oben überhaupt keinen Speed. Wir haben viel mit dem Material gespielt. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, wir haben Fehler gemacht. Aber in der Abfahrt ist es immer schwierig, weil man so sehr von den Bedingungen abhängig ist", klagte Maze auch über die schlechte Sicht bei ihrer Fahrt.
"Ich bin zufrieden. Ich bin in der Abfahrt generell mit einem Top-Ten-Platz zufrieden, wenn man sich anschaut, wie weit weg ich vergangenes Jahr war", meinte Fenninger, die 0,67 Sekunden Rückstand hatte." Die Serviceleute waren in den vergangenen Tagen gefordert, die Temperaturen waren von weit unter null bis fast in den Bereich der Plusgrade geschnellt.
Lizz Görgl nur noch Mittelmaß
Elisabeth Görgl sprach nach dem 15. Platz von einer "zähen Partie". Sie könne es sich nicht richtig erklären, habe eigentlich keinen großen Fehler gemacht. "Ich muss mir das am Video anschauen, vielleicht bin ich ein bisschen zu hart gefahren. Es war dann aber viel aggressiver als bei den Trainings", meinte die Steirerin. Mit Stefanie Moser auf Platz 17 kam eine dritte ÖSV-Läuferin in die Top-20. "Es war ziemlich schwierig, es waren viel mehr Wellen als bei den Trainings", meinte sie.
Das Ergebnis:
Rang | Läuferin | Nation | Zeit |
1 | GUT Lara | SUI | 1:19.75 |
2 | SMITH Leanne | USA | 1:19.91 |
3 | KAMER Nadja | SUI | 1:20.25 |
4 | MARCHAND-ARVIER Marie | FRA | 1:20.27 |
5 | FENNINGER Anna | AUT | 1:20.42 |
6 | AUFDENBLATTEN Fraenzi | SUI | 1:20.47 |
7 | MANCUSO Julia | USA | 1:20.49 |
8 | MCKENNIS Alice | USA | 1:20.61 |
9 | ROLLAND Marion | FRA | 1:20.64 |
10 | COOK Stacey | USA | 1:20.67 |
11 | STECHERT Gina | GER | 1:20.71 |
12 | MAZE Tina | SLO | 1:20.77 |
13 | HÖFL-RIESCH Maria | GER | 1:20.92 |
14 | KAUFMANN-ABDERHALDEN Marianne | SUI | 1:20.94 |
15 | GÖRGL Elisabeth | AUT | 1:20.96 |
16 | FANCHINI Elena | ITA | 1:21.03 |
17 | MOSER Stefanie | AUT | 1:21.06 |
18 | SUTER Fabienne | SUI | 1:21.21 |
19 | WEIRATHER Tina | LIE | 1:21.28 |
20 | GISIN Dominique | SUI | 1:21.32 |
21 | RUIZ CASTILLO Carolina | SPA | 1:21.36 |
22 | STUFFER Verena | ITA | 1:21.43 |
22 | STERZ Regina | AUT | 1:21.43 |
24 | MARSAGLIA Francesca | ITA | 1:21.51 |
25 | KUENG Mirena | SUI | 1:21.90 |
26 | FANCHINI Nadia | ITA | 1:21.95 |
27 | FISCHBACHER Andrea | AUT | 1:22.02 |
28 | STUHEC Ilka | SLO | 1:22.07 |
29 | MIKLOS Edit | HUN | 1:22.32 |
30 | ALCOTT Chemmy | GBR | 1:22.43 |
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